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Bürgerbeteiligung, Schutz der Umwelt und gezielte Investition in Bildung und erneuerbare Energien - lange haben solche Themen in der Politik Italiens keine Rolle gespielt. Nichi Vendola, der shooting star unter den italienischen Politikern, ist dabei, das zu ändern. Die fulminante Karriere des bekennenden Homosexuellen, Kommunisten und Katholiken zum - 2010 im Amt bestätigten - Präsidenten der Region Apulien hat ihn zur Leitfigur eines »anderen Italiens« gemacht. Der »italienische Obama« (Washington Post) und mittlerweile beliebteste Politiker des Landes überzeugt nicht nur durch sein…mehr

Produktbeschreibung
Bürgerbeteiligung, Schutz der Umwelt und gezielte Investition in Bildung und erneuerbare Energien - lange haben solche Themen in der Politik Italiens keine Rolle gespielt. Nichi Vendola, der shooting star unter den italienischen Politikern, ist dabei, das zu ändern. Die fulminante Karriere des bekennenden Homosexuellen, Kommunisten und Katholiken zum - 2010 im Amt bestätigten - Präsidenten der Region Apulien hat ihn zur Leitfigur eines »anderen Italiens« gemacht. Der »italienische Obama« (Washington Post) und mittlerweile beliebteste Politiker des Landes überzeugt nicht nur durch sein Charisma, sondern durch konkrete Politik: durch seine Erfolge im Kampf gegen die Mafia, den Ausbau von Windkraft und Solarenergie, die Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe und aktiver Bürgerbeteiligung, für die er mit den »Fabbriche di Nichi« Aktionsplattformen in ganz Italien - und mittlerweile auch in anderen europäischen Ländern - geschaffen hat.In diesem programmatischen Buch legt Nichi Vendola in zehn Punkten die Grundlagen für einen politischen und gesellschaftlichen Wandel, entwickelt eine linke Politik für das 21. Jahrhundert. Ein überfälliges Manifest für das Italien nach Berlusconi. Für eine andere Politik in Europa.
Autorenporträt
Vendola, Nichi§Nichi Vendola wurde 1958 in Bari geboren.Er promovierte über Pasolini, war MItbegründer der Rifondazione Comunista und Sprecher des Verbandes Arcigay. 2005 wurde er als Überraschungskandidat der Mitte-Links-Parteien zum Präsidenten der Region Apulien gewählt und im März 2010 mit großer Mehrheit im Amt bestätigt. Vendola ist Sprecher der Parteienbündnisses SEL (Sinistra Ecologia Lebertà) und Gründer der "Fabbriche di Nichi", politischer und sozialer Aktionsplattformen für eine "Demokratie von unten".
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 28.11.2011

Ein Spitzenkandidat
Nichi Vendolas Manifest
für ein „besseres Italien“
Italien hat in der Zeit nach Berlusconi viel vor sich. Der linke Politiker Nichi (Nicola) Vendola gilt besonders jungen Wählern als Hoffnungsträger. Der heute 53-jährige Süditaliener aus Bari, der aus einem kommunistisch-katholischen Elternhaus stammt, hat zusammen mit anderen die kleine Partei Sinistra, Ecologia e Libertà (Linke, Ökologie und Freiheit) gegründet, deren Sprecher er ist. 2005 wurde er überraschend zum Regionalpräsidenten von Apulien gewählt. Im vergangenen Jahr wurde der bekennende Homosexuelle erneut gewählt. Die Homosexualität sei, so schreibt er, Teil seines „Schismas von den beiden ‚Kirchen‘, dem Kommunismus und dem Katholizismus“.
Das kann man in dem kleinen Buch „Es gibt ein besseres Italien“ lesen, das Nichi Vendola zusammen mit den sogenannten Fabbriche di Nichi geschrieben hat. Diese „Werkstätten von Nichi“ sind eine Bewegung Jugendlicher, die vor allem als Diskussionsforum und Denkfabrik dient. In dem als Manifest formulierten Text spielen Begriffe wie Demokratie, Nachhaltigkeit, Teilhabe, Intelligenz und Schönheit eine Schlüsselrolle. Vendola will linke Traditionen nicht verlieren (er plädiert für eine Wiederentdeckung des Analyse-Instrumentariums von Marx), aber freiheitliche Errungenschaften beibehalten.
Als Korrektiv von neoliberaler Wirtschaftsmacht und Motor gesellschaftlicher Entwicklungen sollen der Staat und kooperative Einrichtungen eine neue Rolle bekommen. Kernforderung ist die Einrichtung eines „Ministeriums für Kreativwirtschaft“, wo Wirtschafts- und Kulturförderung verbunden werden sollen. Außenpolitisch fordert er unter anderem eine Ausweitung Europas im Mittelmeerraum (einschließlich der Türkei, Palästinas und Israels) und enge Zusammenarbeit mit den nordafrikanischen Staaten.
Mit diesem rot-grünen Programm, das leider nicht ohne Wortgeklingel auskommt und Fragen über Wege zur Erreichung der Ziele weitgehend ausklammert, möchte Nichi Vendola eine „demokratische Alphabetisierung“ in der Nach-Berlusconi-Ära einleiten. Es unterstreicht seinen Anspruch als Spitzenkandidat im Mitte-Links-Lager, den er aber erst noch durchsetzen muss.
HENNING KLÜVER
NICHI VENDOLA: Es gibt ein besseres Italien. Manifest für eine neue Politik. Aus dem Italienischen von Friederike Hausmann und Petra Kaiser. Verlag Antje Kunstmann, München 2011. 180 Seiten, 16,90 Euro.
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