Eine bahnbrechende Bestandsaufnahme der Condition Féminine
»Haben Sie Kinder?«, wird der Vater gefragt. »Nein, ich habe zwei Mädchen«, antwortet er. - Diese Szene ist eine der ersten Erinnerungen einer Frau, die um 1960 in gutbürgerlichen Verhältnissen in Rouen aufwächst. Was folgt, ist ein Leben, wie es exemplarisch scheint für ihre Generation: Laurence befreit sich aus der Enge des Elternhauses, erlebt sexuelle Freiheit, aber auch Gewalt, sie verliert einen Sohn bei der Geburt und bringt eine Tochter zur Welt. Und mit dieser Tochter, die sich allen Rollenzuschreibungen entzieht, öffnet sich etwas - auch für Laurence und ihr Leben als Frau. Aus dem Besonderen eines Frauenschicksals leitet dieser klug konstruierte Roman ab, was im Allgemeinen folgt, nachdem es heißt: »Es ist ein Mädchen.«
»Ich wusste nicht, wie sehnend ich auf genau dieses Buch gewartet habe. 'Es ist ein Mädchen' ist klug, klar, witzig und erschütternd - vor allem aber so, so nötig!« Maria-Christina Piwowarski
»Ein Roman, der Frauen das Gefühl schenkt, verstanden zu werden, und Männern die Möglichkeit, zu verstehen.« Mareike Fallwickl
»Sprachlich feinfühlig erzählt der Roman von der Beleidigung, die Mädchen für Väter sein können. Und von der Katastrophe, die diese Kränkung für Frauen bedeutet. Von der Kraft der Versöhnung, die in der weiblichen Solidarität liegt.« Barbara Vinken
»Haben Sie Kinder?«, wird der Vater gefragt. »Nein, ich habe zwei Mädchen«, antwortet er. - Diese Szene ist eine der ersten Erinnerungen einer Frau, die um 1960 in gutbürgerlichen Verhältnissen in Rouen aufwächst. Was folgt, ist ein Leben, wie es exemplarisch scheint für ihre Generation: Laurence befreit sich aus der Enge des Elternhauses, erlebt sexuelle Freiheit, aber auch Gewalt, sie verliert einen Sohn bei der Geburt und bringt eine Tochter zur Welt. Und mit dieser Tochter, die sich allen Rollenzuschreibungen entzieht, öffnet sich etwas - auch für Laurence und ihr Leben als Frau. Aus dem Besonderen eines Frauenschicksals leitet dieser klug konstruierte Roman ab, was im Allgemeinen folgt, nachdem es heißt: »Es ist ein Mädchen.«
»Ich wusste nicht, wie sehnend ich auf genau dieses Buch gewartet habe. 'Es ist ein Mädchen' ist klug, klar, witzig und erschütternd - vor allem aber so, so nötig!« Maria-Christina Piwowarski
»Ein Roman, der Frauen das Gefühl schenkt, verstanden zu werden, und Männern die Möglichkeit, zu verstehen.« Mareike Fallwickl
»Sprachlich feinfühlig erzählt der Roman von der Beleidigung, die Mädchen für Väter sein können. Und von der Katastrophe, die diese Kränkung für Frauen bedeutet. Von der Kraft der Versöhnung, die in der weiblichen Solidarität liegt.« Barbara Vinken
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Endlich wird Camille Laurens auch in Deutschland entdeckt, ruft Rainer Moritz beglückt im dlf Kultur. Ihr autofiktionaler Roman "Es ist ein Mädchen" ist dazu ein guter Anlass, findet er. Eine Frau blickt darin auf ihr Leben und ihr jüngeres "ich", dass sie mit "du" anspricht, lernen wir. Dieses "du" ist eine Quelle der Enttäuschung für ihren Vater, der einen Sohn wollte. In den 60er Jahren aufwachsend lernt das Mädchen schnell, dass sie immer nur zweite Wahl ist. Sexueller Missbrauch ist ebenso tabuisiert wie Menstruation oder Masturbation, erzählt Moritz. Das gibt es, aber man spricht nicht drüber. Ihrer Tochter soll es einmal besser gehen. Wie Laurens fiktionales mit realem Leben verflicht, hat den Rezensenten beeindruckt. Und auch wie es ihr gelingt, aus Debatten um Gender "Literatur zu machen".
© Perlentaucher Medien GmbH
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Eine mit Wahrhaftigkeit erzählte Lebensbeichte. Eine optimistische Entdeckung. Isabel Lauer Nürnberger Nachrichten 20220805