»Die Alterspubertät ist eine Zeit der Entscheidungen. Es gibt dieses Gefühl, vielleicht nur noch einmal etwas ändern zu können, bevor die Autobahn des Lebens keine Ausfahrten mehr hat. Ich weiß, das klingt dramatisch, aber genauso sind Alterspubertiere nun mal drauf.«
Alterspubertiere, allein
schon den Begriff fand ich witzig. Und da ich mich selber in dieser schwer dramatischen Lebensphase…mehr»Die Alterspubertät ist eine Zeit der Entscheidungen. Es gibt dieses Gefühl, vielleicht nur noch einmal etwas ändern zu können, bevor die Autobahn des Lebens keine Ausfahrten mehr hat. Ich weiß, das klingt dramatisch, aber genauso sind Alterspubertiere nun mal drauf.«
Alterspubertiere, allein schon den Begriff fand ich witzig. Und da ich mich selber in dieser schwer dramatischen Lebensphase befinde, war ich neugierig auf dieses Buch.
Die ersten Kapitel überzeugten mich noch nicht. Weder die Lesebrille noch der 50. Geburtstag hatten bei mir besondere Emotionen ausgelöst, ich fühlte mich deswegen nicht älter. Allerdings weigere ich mich bis heute hartnäckig, die Brille (wie mir empfohlen wurde) an einem Band um den Hals zu hängen. DAS ist wirklich nur was für alte Leute ;-)
Danach wurde es witziger. Natürlich werden zahlreiche Vorurteile bedient, an so manchen Dingen ist aber wirklich etwas dran und was sich so alles an Körper, Psyche und Sexualität verändert, nicht ohne. Da die Autoren Männer sind, wurde auch in einem Kapitel die erste Prostata-Vorsorge-Untersuchung thematisiert. Sehr unterhaltsam und natürlich überspitzt dargestellt, ich fragte aber gleich mal meinen Mann, ob in der Praxis seines Urologen schon mal ähnliche Dinge vorgefallen wären. Er verneinte zum Glück.
Den Mittelteil des Buchs, der „Im Körper des Alterspubertiers“ lautet, fand ich ebenfalls sehr unterhaltsam. Hier drehte sich dann alles um Prostata, Haarausfall, Hitzewellen, Stimmungsschwankungen und Gewichtszunahme. Und auch die folgenden Kapitel las ich gerne, versuchten doch hier die Alterspubertiere, sich mit ihrer neuen Lebenssituation irgendwie zu arrangieren.
Der Untertitel beschreibt das Buch als Trostbuch, man kann es auch so sehen. In nicht allen, aber in so manchen Situationen wird man sich selbst wiedererkennen. Man kann über die kleinen Anekdoten schmunzeln und sich sagen, dass alles a) doch nicht so schlimm ist, wie es aussieht, b) es den meisten anderen genauso geht und c) diese doofe Phase (so wie die erste Pubertät) irgendwann auch vorbeigeht.
Fazit: Nette Anekdoten, unterhaltsam geschrieben und mit diversen Gelegenheiten, sich wiederzuerkennen.