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Am 20. Juli 1944 verübte er das Attentat auf Adolf Hitler in dessen Hauptquartier Wolfsschanze, anschließend flog er nach Berlin, um den Staatsstreich zu koordinieren. Doch Hitler überlebte, die Verschwörer wurden exekutiert. Wer war Claus Schenk Graf von Stauffenberg, wer waren seine Mitverschwörer? In einer brillant erzählten, informativen Biografie stellt der renommierte Historiker Ulrich Schlie Graf von Stauffenberg vor und beschreibt seine Bedeutung für die Nachkriegsgeschichte Deutschlands.

Produktbeschreibung
Am 20. Juli 1944 verübte er das Attentat auf Adolf Hitler in dessen Hauptquartier Wolfsschanze, anschließend flog er nach Berlin, um den Staatsstreich zu koordinieren. Doch Hitler überlebte, die Verschwörer wurden exekutiert. Wer war Claus Schenk Graf von Stauffenberg, wer waren seine Mitverschwörer? In einer brillant erzählten, informativen Biografie stellt der renommierte Historiker Ulrich Schlie Graf von Stauffenberg vor und beschreibt seine Bedeutung für die Nachkriegsgeschichte Deutschlands.
Autorenporträt
Ulrich Schlie, geb. 1965 in Nürnberg studierte Geschichte, Politikwissenschaft, Volkswirtschaftslehre und Romanistik in Erlangen, Bonn und London (LSE). Seit 2003 ist er Vorsitzender des Kuratoriums Carl Jacob Burckhardt. Er lebt in Potsdam.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.07.2009

Das Vorbild
Claus Graf Stauffenberg

Zum 65. Jahrestag des fehlgeschlagenen Attentats auf Hitler legt der Leiter des Planungsstabs im Bundesministerium der Verteidigung, Ulrich Schlie, ein Stauffenberg-Porträt vor, das schon vom kleinen Buchformat her Platz in jedem Sturmgepäck findet. Es ist einleuchtend gegliedert und spannend geschrieben. Als Einstieg wählt der gelernte Zeithistoriker den 20. Juli 1944, als am Morgen der Himmel "grau, die Luft stickig" gewesen sein soll. Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Chef des Stabes beim Befehlshaber des Ersatzheeres, flog bekanntlich nach Rastenburg. In Ostpreußen ging es weiter mit dem Auto ins "Führerhauptquartier", dort durch die Sicherheitszonen: "Und auch beim Tor des zweiten Sperrkreises gehen die Schranken anstandslos hoch. Der Ritterkreuzträger Stauffenberg ist sichtbar gezeichnet. Er hat in Nordafrika ein Auge, die rechte Hand und die beiden äußeren Finger der linken Hand verloren. Bei jüngeren Offizieren gilt er als Inbegriff des mutigen Kämpfers, als Vorbild und Held."

Hier erfährt selbst der Stauffenberg-Kenner etwas Neues. Bisher war nur bekannt, dass ihm nach der schweren Verwundung beim Tieffliegerangriff in Nordafrika im April 1943 das Goldene Verwundetenabzeichen und Anfang Mai 1943 das "Deutsche Kreuz in Gold" verliehen worden waren. Vom Ritterkreuz wusste niemand. Aus der Lebensbeschreibung geht nicht hervor, wofür und wann Hitler den Generalstabsoffizier mit dem Ritterkreuz auszeichnete. So liegt nun eine postume Verleihung durch den Leiter des Planungsstabs nahe, zumal sich Schlie mehr für Stauffenbergs "Leitbild des Soldaten als Kämpfer" und den "hochdekorierten Frontoffizier" interessiert als für dessen geistige Prägung und dessen intensive Kontakte zu Generaloberst a. D. Ludwig Beck. Auch Schlies Bemerkungen zur alliierten Politik gegenüber den Hitler-Gegnern während des Zweiten Weltkrieges überzeugen wenig. Mit dem Problem Aufbau der westdeutschen Streitkräfte und Rezeption des Widerstands gegen das "Dritte Reich" macht es sich der Autor allzu einfach, wenn er schreibt: "Die Bundeswehr hat sich schon früh in die Tradition des 20. Juli gestellt. 1961 wurde in Sigmaringen eine Kaserne nach Stauffenberg benannt." Immerhin glaubt Schlie, dass die Deutschen in den vergangenen zwei Jahren "Stauffenberg zweifelsohne näher gekommen" seien - wohl besonders durch Hollywood, das bisher noch ohne Ritterkreuz auskam - und dass er "auch ein zeitgemäßer Held" sei.

RAINER BLASIUS

Ulrich Schlie: "Es lebe das heilige Deutschland". Ein Tag im Leben des Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Ein biographisches Porträt. Verlag Herder, Freiburg im Breisgau 2009. 192 S., 17,95 [Euro].

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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rainer Blasius kann dieses Stauffenberg-Porträt kaum überzeugen. Zwar anerkennt er die "einleuchtende" Gliederung, den "spannenden" Stil und das kompakte Format des Buches ("Platz in jedem Sturmgepäck"). Was der Leiter des Planungsstabs im Bundesverteidigungsministerium, Ulrich Schlie, über Stauffenberg zu berichten hat, geht laut Blasius jedoch eher in Richtung Soldaten- und Kämpfer-Verehrung, postume Ritterkreuz-Verleihung durch den Autor inklusive. Die "geistige Prägung" des Hitler-Attentäters, die den Rezensenten interessiert hätte, bleibt hingegen im Dunkeln. Ebenso die alliierte Politik gegenüber den Hitler-Gegnern und die Rezeption des Widerstands.

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