Ingrid Strobl hat 13 heroinabhängige Prostituierte ausführlich zu ihrem Leben befragt. In ihrem Buch erzählt sie die Geschichten dieser Frauen, von denen die meisten noch anschaffen, einige aber auch den Ausstieg (vorläufig) geschafft haben. Die Frauen berichten von traumatischen Kindheitserfahrungen, ihrem Leben als Treberinnen auf der Straße, von dem Einstieg in die Welt der harten Drogen, den ersten beglückenden Highs und der zunehmenden Gefangenschaft in der Sucht. Sie erzählen vom Stress der Geldbeschaffung, von den ersten Erfahrungen mit Freiern, dem Alltag und dem Horror des Anschaffens, von missglückten Versuchen, clean zu werden, den Mühen des Methadonprogramms. Ingrid Strobl zeichnet sensibel nach, wie diese Frauen ihre Liebesbeziehungen erleben, was ihnen ihre Kindern und ihre Träume bedeuten und wie sie um ihr Überleben kämpfen. Ihr Buch handelt nicht von Opfern oder Fällen
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Die Rezensentin Raphaela Kula zeigt sich beeindruckt von der Offenheit, mit der sich die Autorin Ingrid Strobl ihren Protagonistinnen nähert. Auf einfühlsame Art habe sie dreizehn Frauen interviewt, die drogensüchtig sind und zur Finanzierung ihrer Sucht auf den Straßenstrich gehen. Durch ihre Art der Gespächsführung vermittelt Strobel nach Kulas Meinung einen "realistischen Einblick". Dadurch, dass sie ihren Gesprächspartnerinnen auf Augenhöhe begegnet, erhält sie ehrliche Einblicke in deren Probleme und kann auch mit "gängige Vorurteilen und unhinterfragten Klischees" aufräumen. Nach Meinung der Rezensentin kann man sich nach der Lektüre Strobls Plädoyer für eine weniger repressive Politik gegenüber Drogensüchtigen nur anschließen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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