Harry Voss ist ohne Zweifel ein sehr verdienstvoller Bürger unserer kleinen Republik. Dass er auch Autor von Belletristik ist, mag manchen erstaunen. Die hier zu Recht neu aufgelegte Künstlernovelle aus den 80er-Jahren zeigt ihn als sensiblen Menschenbeobachter, der die sommerliche Liebesgeschichte zwischen dem alternden und auf Rückzug bedachten Maler Goll und der charmanten und lebensfrohen Hendrikje erzählt. Bald fühlt man sich wie in eines der farbenreichen Gemälde Golls versetzt, mitgenommen in das spielerische Geschehen an der mal stürmischen, mal sonnenheißen Nordseeküste im dänischen Jütland.Natürlich ist auch von Ästhetik und Kunst die Rede. Für Voss' alter ego Goll heißt das undogmatische Realitätsbezogenheit, ohne festgelegte Funktion, doch mit einer Botschaft: Freiheitlichkeit. So kennen wir Voss. Ihm ist ein kleines, subtiles Meisterwerk gelungen.Heribert Osswald, Greifswalder Nachrichten
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