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Nichts erinnert mehr daran, dass das gegenüber dem niedersächsischen Schnackenburg gelegene ehemalige 500-Meter-Sperrzonen-Dorf Lütkenwisch - welches inzwischen mitten im geplanten Nationalmonument des „Grünen Bandes“ liegt - zu DDR-Zeiten auf der „Abschussliste“ stand: Für 1992 war die endgültige Vernichtung des kleinen Ortes vorgesehen. Eine Lütkenwischerin hat bereits als Kind angefangen, ihre Umgebung genau zu beobachten, hat ein verdecktes Tagebuch geführt, akribisch Fotos, geheime Dokumente und über 300 Briefe aus ihrer Verwandtschaft gesammelt. Natürlich sind auch eigene Fotos…mehr

Produktbeschreibung
Nichts erinnert mehr daran, dass das gegenüber dem niedersächsischen Schnackenburg gelegene ehemalige 500-Meter-Sperrzonen-Dorf Lütkenwisch - welches inzwischen mitten im geplanten Nationalmonument des „Grünen Bandes“ liegt - zu DDR-Zeiten auf der „Abschussliste“ stand: Für 1992 war die endgültige Vernichtung des kleinen Ortes vorgesehen. Eine Lütkenwischerin hat bereits als Kind angefangen, ihre Umgebung genau zu beobachten, hat ein verdecktes Tagebuch geführt, akribisch Fotos, geheime Dokumente und über 300 Briefe aus ihrer Verwandtschaft gesammelt. Natürlich sind auch eigene Fotos entstanden - aber in aller Heimlichkeit, denn Fotografieren war dort selbstverständlich verboten. Herausgekommen ist dabei ein Manuskript für ein 186-seitiges Buch, welches in kindlich-naiver Form das triste, eintönige, langweilige und einsame Leben in dem ehemals reichsten Dorf der Westprignitz beschreibt, in das nur „ausgewählte“ Leute wie Grenzer, Polizisten, Tier- und „normale“ Ärzte, LPG-Mitarbeiter, Milch- und Konsumauto sowie die allseits gefürchtete Stasi Zugang hatten. So gibt es Ausführungen über das Dorf selbst, über dessen im Winter unpassierbare Straße, den Dorfkonsum, die merkwürdigen Angewohnheiten der Grenzer, die Essgewohnheiten der Lütkenwischer, über Westpakete, Westverwandtschaft und das Westfernsehen sowieso. Und im Kapitel „Wie es ganz früher bei uns war“ gibt es eine launige Auflistung all dessen, was bereits zu DDR-Zeiten längst Vergangenheit war: Fähre und Feuerwehr, Schmiede und zwei Gastwirtschaften - und den „Pumpenaufsichtsratsvorsitzenden“ Hernach, der aber ganz anders hieß. Und wenn sich das Kind mitten in seinen Aufzeichnungen mit verstecktem Humor immer wieder ganz naive Fragen stellt, sind es die Leser, die sich - innerlich laut schmunzelnd - diese selbst beantworten können. Dazwischen gibt es Zeitensprünge, die in der Zukunft beginnen und in der Gegenwart enden, und am Ende bekennt die Autorin: „Ich glaube, ich schreibe alles einmal auf, was hier alles so passiert ist!“ Fazit: Das Buch ist völlig anders, als alles, was bisher über die Teilung Deutschlands und über die Wiedervereinigung geschrieben wurde. Dazu der bekannte Journalist und Stern-Reporter Gerd Heidemann: „Ich habe die Fassung in einem Ruck durchgelesen und danach auch meine Frau, die brauchte nur zwei Stunden. Und dann wollten wir unbedingt nach Lütkenwisch. All das Alltägliche ist so gekonnt geschildert, dass es einfach faszinierend und alles andere als langweilig ist!“