Otto Flakes Autobiographie erzählt die Geschichte eines unbequemen Autors, der seinen Platz in einer Zeit voller Widrigkeiten sucht. Mit der ihm eigenen Nüchternheit blickt Flake zurück. Was er über die Zeit des inneren Exils schreibt, wird zum bitteren Fazit seines Lebens: »Ich lag falsch im Rennen - ich lag falsch mein Leben lang, in diesem Land.«
Der gefragte Autor und Grenzgänger zwischen Deutschland und Frankreich, der Mitarbeiter der 'Neuen Rundschau' gerät mit dem Beginn des inneren Exils als kritischer Intellektueller und überzeugter Einzelgänger zunehmend in Vergessenheit. Mit seiner Autobiographie setzt sich dieser originelle Zeitgenosse und wilde Denker ein eigenes, höchst lebendiges Denkmal.
Der gefragte Autor und Grenzgänger zwischen Deutschland und Frankreich, der Mitarbeiter der 'Neuen Rundschau' gerät mit dem Beginn des inneren Exils als kritischer Intellektueller und überzeugter Einzelgänger zunehmend in Vergessenheit. Mit seiner Autobiographie setzt sich dieser originelle Zeitgenosse und wilde Denker ein eigenes, höchst lebendiges Denkmal.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Bis zu seinem dreißigsten Lebensjahr sei einer der erfolgreichsten Schriftsteller der Weimarer Republik alles andere als auf Erfolgskurs gewesen, staunt Rezensent Rolf-Bernhard Essig. Derart im "Zickzack" sei Flakes Karriere nach einem Studienabbruch zunächst als Publizist verlaufen, dass man als Leser der Autobiografie schon gar nicht mehr mit so etwas rechne. Und doch, so der Rezensent, würden gerade die Schwierigkeiten, mit denen Flake um 1900 zu kämpfen hatte (beispielsweise die Existenzsorgen eines freien Autors), der Autobiografie gerade heute eine zeitlose Qualität verleihen. Flakes Werk mit rund hundert Romanen, Erzählungen und Essays hebt sich für den Rezensenten durch seine klare Denkweise von der Masse der damaligen Publizistik ab. Zu Recht habe es Tucholsky als "geistige Wohltat" bezeichnet, oder Stefan Zweig darauf hingewiesen, dass Flake den Deutschen zeige, dass Dichtung und Dämmerung nicht identisch seien, aber Kunst und Klugheit durchaus miteinander zu tun haben können. Entsprechend "sachlich, ruhig und klar", so der Rezensent, sei auch diese Autobiografie geschrieben, die einen Lebensweg quer durch Europa nachzeichne. Trotz Flakes gewissermaßen frankophoner Klarheit, als Elsässer sei er zeitlebens ein Vermittler französischer Kultur gewesen, trage seine Handschrift eine zugleich eigenwillige und interessante Note. Unter den Nationalsozialisten habe Flakes frühere liberale politische Essayistik keine Nachteile für ihn gehabt, berichtet der Rezensent, zu dessen eigener Verwunderung. Nach dem Krieg allerdings habe es bis 1958 gedauert, bis Flake als Autor ein Comeback erfuhr.
© Perlentaucher Medien GmbH
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