"Dienstmädchen" sind ein Phänomen, das viele von uns ausschließlich mit dem 19. Jahrhundert in Verbindung bringen. Dabei wird außer Acht gelassen, dass es auch noch gegenwärtig eine große Gruppe an globalisierten Dienstmädchen gibt, die vor allem aus den östlichen Ländern in den Westen migrieren um dort in Haushalten zu arbeiten. In einem Oral History Projekt habe ich mich einer speziellen Gruppe von Dienstmädchen gewidmet, nämlich jenen Burgenländerinnen, die nach dem 2. Weltkrieg in die Schweiz gingen um in Haushalten zu arbeiten. Aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage im Burgenland in den 1950er Jahren waren viele gezwungen eine Arbeit in der Fremde zu suchen. Vor allem die jungen Frauen waren von der Aussichtslosigkeit betroffen, weshalb eine nicht unerhebliche Zahl in die Schweiz "in den Dienst" ging. Für diese wissenschaftliche Arbeit konnten sechs Zeitzeuginnen gewonnen werden, welche in den 1950er Jahren in die Schweiz migriert sind. Mit ihren Erzählungen über ihrepersönlichen Erfahrungen und Erlebnisse in der Schweiz und ihre anschließende Rückkehr ins Burgenland, leisteten sie einen wertvollen Beitrag für dieses Buch.