Eine Zeit lang schien es, als seien die letzten Dinge (Eschata), Gericht, Fegefeuer, Himmel und Hölle, ganz aus der gegenwärtigen Theologie verschwunden. Dabei waren sie nur in Film, Literatur und Endzeitkirchen ausgewandert, feierten dort aber, im Raum des Nicht-Reflexiven, fröhliche Urständ. Ausgehend von der Gegenwart sucht das Buch archäologisch die zerfaserten Stränge dessen zu entwirren, was einmal kurz vor der Zeit Jesu im spätjüdischen Palästina zur litera-rischen Form »Apokalyptik« gerann. Beim Abtragen der ideen-politischen Schichten in Postmoderne, Neuzeit und Mittel-alter greifen medien- und literaturwissenschaftliche, philosophische und theologische Methoden ineinander. Im Hintergrund wirkt die Annahme, der Mensch sei im Rahmen einer fiktionalen Anthropologie adäquat beschreibbar. Gerade dort, wo wissenschaftliches Erklären nicht hinreicht, in die Sphäre jenseits von Geburt und Tod eben, erfüllt die Einbildungskraft eine unvertretbare Aufgabe der Welterschließung.
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