Caffè Corretto und Mord
Marescialla Bianca Rossi bekommt einen neuen Fall. Ramona Desideri, Juniorchefin einer angesehenen Kaffeerösterei, wurde an ihrem Arbeitsplatz ermordet. Der Tatort befindet sich in Malcesine, einer kleinen Stadt am Gardasee, an die Bianca denkbar schlechte Erinnerungen
hat. Kaum dort angekommen, fühlt sich die Polizistin belauert und glaubt, überall ihren gewaltbereiten…mehrCaffè Corretto und Mord
Marescialla Bianca Rossi bekommt einen neuen Fall. Ramona Desideri, Juniorchefin einer angesehenen Kaffeerösterei, wurde an ihrem Arbeitsplatz ermordet. Der Tatort befindet sich in Malcesine, einer kleinen Stadt am Gardasee, an die Bianca denkbar schlechte Erinnerungen hat. Kaum dort angekommen, fühlt sich die Polizistin belauert und glaubt, überall ihren gewaltbereiten Ex zu sehen. Was ist Fiktion, was ist Fakt? Die sonst so selbstbewusste Marescialla ist stark verunsichert. Auch mit den Ermittlungen läuft es nicht gerade glänzend. Alle Verdächtigen verfügen über scheinbar bombenfeste Alibis. Bereits am Tag darauf stirbt das nächste Mitglied der Familie Desideri und Bianca gerät zunehmend unter Druck
„Espresso mit Schuss“ ist der zweite Band der Reihe „Ein Fall für Bianca Rossi“ von Heidi Troi. Als Neueinsteigerin in die Serie hatte ich keinerlei Probleme. Die Bände können also unabhängig voneinander gelesen werden.
Bianca Rossi ist eine taffe, aber sympathische Ermittlerin, die dieses Mal einen besonders kniffeligen Fall zu lösen hat. Das Opfer war überaus beliebt und hatte anscheinend keine Feinde. Die Überprüfung der Alibis erweist sich als unergiebig und niemand will etwas gesehen habe. Der einzige Hinweis ist ein Zweirad als mögliches Fluchtfahrzeug. Eine Vespa mit unbekanntem Kennzeichen in Italien? Das erinnert an die berühmte Nadel im Heuhaufen. Die Ermittlungen stagnieren und werden zunehmend überschattet von den bösen Erinnerungen Biancas an Malescine. Bald stellt sich heraus, dass Bianca selbst in großer Gefahr schwebt. Und dann geschieht der nächste Mord.
Heidi Troi schreibt flüssig und bildhaft. Sie schafft es mühelos, Urlaubsstimmung und italienische Lebensart zu vermitteln. Wiederholt glaubte ich, Kaffeeduft zu riechen, wohl weil mich die Vorliebe für Koffein in Form von Espresso mit Bianca verbindet. Gleichzeitig baut die Autorin ernste Themen wie Femizide, häusliche Gewalt, KI und die Gefahren der Social-Media-Accounts ganz beiläufig in ihre Geschichte mit ein. Ihre Charaktere haben mich überzeugt, allen voran die kompetente Marescialla. Die eingestreuten Überlegungen aus Sicht des durchgeknallten Ex verursachten Gänsehaut bei mir. Gut, dass Bianca ein so kollegiales, sympathisches Team zur Seite steht.
Heidi Troi ist ein spannender Krimi gelungen, der mit einigen Wendungen aufwartet. Der Fall wird spät, aber vollständig aufgeklärt und hinterlässt keine offenen Fragen. Gelegentlich fand ich Biancas Handlungsweise etwas nervend, aber jederzeit verständlich. Der Krimi hat mich gut unterhalten, war spannend und die Lösung logisch nachvollziehbar. Ich werde mir auch Band eins besorgen. Erfreut habe ich gelesen, dass die Reihe fortgesetzt wird.
Ich vergebe 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung an alle Freunde spannender, eher unblutiger Krimis.