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Essay aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,2, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Sprache: Deutsch, Abstract: "Die Strafkolonie erzählt die Geschichte einer Dekonstruktion von Realität" - so Axel Hecker in seinem Aufsatz. Zweck dieses Essays ist die Herausarbeitung des Prinzips der Dekonstruktion. Hecker entwickelt in seinem Text mehrere Lesarten der Strafkolonie. Wie in vielen Werken Kafkas gibt es dabei keine richtige, beziehungsweise falsche Lesart des Textes. Allein die Perspektive ist entscheidend. In seiner ersten Interpretation versteht er…mehr

Produktbeschreibung
Essay aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,2, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Sprache: Deutsch, Abstract: "Die Strafkolonie erzählt die Geschichte einer Dekonstruktion von Realität" - so Axel Hecker in seinem Aufsatz. Zweck dieses Essays ist die Herausarbeitung des Prinzips der Dekonstruktion. Hecker entwickelt in seinem Text mehrere Lesarten der Strafkolonie. Wie in vielen Werken Kafkas gibt es dabei keine richtige, beziehungsweise falsche Lesart des Textes. Allein die Perspektive ist entscheidend. In seiner ersten Interpretation versteht er den Reisenden als "Vertreter der Menschlichkeit", den Offizier als Befürworter einer grausamen Tötungsmaschine. Dabei geht er zunächst auf den Kontrast der beiden vorhandenen sozialen Schichten ein: Die Gebildeten, vertreten durch den Reisenden und den Offizier, welche in französischer Sprache miteinander kommunizieren und in ihren Artikulationen von klarer, "erkennbarer geistiger Position" sind, und die Ungebildeten, vertreten durch den Verurteilten und den Soldaten, die teils durch infantile Auffälligkeiten, (Pantomime des Verurteilten) teils durch lethargische Unauffälligkeiten ("[...] und kümmerte sich um nichts.") ihrem Namen alle Ehre machen. Die Kommunikation der beiden Gruppen miteinander, so Hecker, ist reduziert auf "Krafteinwirkungen". Außer der "Sprache der Erdscholle" und dem darauffolgendem Gebrüll findet beispielsweise keine sonstige direkte Kommunikation zwischen Offizier und Soldat statt. Diese "Ausgangssituation", also der Unterschied zwischen gebildet und ungebildet, liest Hecker als "die zwei Seiten einer Arbeit und einer Auseinandersetzung: als eine Aktivität des Geistes, die sich bezieht auf ein möglichst passives Material". Dabei charakterisiert er dieses Material als "Rohzustand des Lebens": einfach, ohne Auf und Ab, nur bezogen auf das Hier und Jetzt, "triebhaft, tölpelhaft und primitiv".
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