Der polnische Schriftsteller Stanislaw Lem (1921-2006) war einer der erfolgreichsten Science-Fiction-Autoren des 20. Jahrhunderts, der vor allem in den osteuropäischen Ländern bekannt war. Mit seinen Bestsellern wie „Eden“ (1959), „Solaris“ (1961) oder „Golem XIV“ (1984), die viele Auflagen
erreichten, hatte er aber auch ein internationales Lesepublikum. Viele seiner Werke wurden auch verfilmt.…mehrDer polnische Schriftsteller Stanislaw Lem (1921-2006) war einer der erfolgreichsten Science-Fiction-Autoren des 20. Jahrhunderts, der vor allem in den osteuropäischen Ländern bekannt war. Mit seinen Bestsellern wie „Eden“ (1959), „Solaris“ (1961) oder „Golem XIV“ (1984), die viele Auflagen erreichten, hatte er aber auch ein internationales Lesepublikum. Viele seiner Werke wurden auch verfilmt. „Solaris“ bis heute sogar dreimal.
Lem war aber nicht nur ein erfolgreicher Autor, als Theoretiker setzte er sich auch intensiv mit der Thematik „Science-Fiction“ auseinander. Zu seinem diesjährigen 100. Geburtstag ist im Insel Verlag eine umfangreiche Sammlung von Essays erschienen, in den er sich kritisch mit der Literatur, insbesondere mit der Science-Fiction-Literatur beschäftigt. Bisher erschienen sie verstreut in Zeitschriften, Almanachen und Zeitungen.
In dem ersten Text (aus dem Jahre 1973) setzt sich Lem kritisch mit der Theorie des Phantastischen des bulgarisch-französischen Schriftstellers und Wissenschaftlers Tzvetan Todorov auseinander und zeigt deren Mängel auf. Vor allem kritisiert er, dass diese Theorie dem Humanismus wenig Platz einräumt. Bei allen technischen Visionen kam es Lem immer auf die humanistische Seite.
In den Auswahlband wurden auch fünf Vor- bzw. Nachworte aufgenommen, die Lem zu Science-Fiction-Werken anderer Autoren verfasst hatte – z.B. zu „Der Krieg der Welten“ von H. G. Wells („Der Krieg der Welten“ verdankt seine Überlebensfähigkeit seinem visionären Realismus.“) oder „Das Abstellgleis“ von Stefan Grabinski.
Für Lem war Science-Fiction nie sinnlose Phantasterei, daher reflektierte er In anderen Texten über Irrwege der Technik oder haltlose Utopien, aber auch über Kitsch in diesem Genre. Fazit nach der Lektüre: Stanislaw Lem war ein nicht nur Science-Fiction-Autor sondern auch ein Science-Fiction-Philosoph.