Das Thema "Gesunde Ernährung" ist von allgemeinem und andauerndem Interesse. Das betrifft nicht nur die Menge der tagtäglichen Berichte über Lust und Last des Essens, sondern auch die wechselnden Positionen, die zu diesem Thema eingenommen werden. Um die Problematisierung dieser so selbstverständlichen Körperpraxis in den Kontext eines gesellschaftlichen Funktionswandels zu stellen, nähert sich der Band dem Essen von der Kehrseite: vom Feindbild des dicken Menschen, vom Ekel, von der bulimischen Rebellion, von der Scham und nicht zuletzt vom Mahlzeiten sprengenden Dauersnacken, das…mehr
Das Thema "Gesunde Ernährung" ist von allgemeinem und andauerndem Interesse. Das betrifft nicht nur die Menge der tagtäglichen Berichte über Lust und Last des Essens, sondern auch die wechselnden Positionen, die zu diesem Thema eingenommen werden. Um die Problematisierung dieser so selbstverständlichen Körperpraxis in den Kontext eines gesellschaftlichen Funktionswandels zu stellen, nähert sich der Band dem Essen von der Kehrseite: vom Feindbild des dicken Menschen, vom Ekel, von der bulimischen Rebellion, von der Scham und nicht zuletzt vom Mahlzeiten sprengenden Dauersnacken, das Speisetraditionen zu bedrohen scheint. Mediensemiotische Betrachtungen sowie Materialstudien zu Literatur, Theater, Werbung und Verzehrsalltag präparieren als Bezugsgrößen einer kultursemiotischen Essforschung Orte, Deutungsrahmen, (Gewichts)normen und Performanzen heraus.
Die Herausgeberin: Nicole M. Wilk, Sprachwissenschaftlerin und Beirätin für Esskultur der Deutschen Gesellschaft für Semiotik, hat sich 2003 mit einer Arbeit zur Affektkonstitution in schriftlicher Kommunikation promoviert und verfasste diverse kultursemiotische Arbeiten zu Körperpraktiken in Werbung und Gesellschaft. Nach wissenschaftlicher Tätigkeit an der Stiftung Universität Hildesheim lehrt sie seit 2008 als Juniorprofessorin für Germanistische Sprachwissenschaft an der Universität Paderborn.
Inhaltsangabe
Aus dem Inhalt: Christoph Klotter: Die Trägheit der Zeichen - Neue Aspekte einer Semiologie des Essens - Harald Lemke: Anderes-Selbst-Verkörpern - Bausteine einer gastrosophischen Anthropologie und Subjekttheorie - Andrea Malits: Kulinarik als subversive Kunstform - Kochkunst und Ekel in der "Cena Trimalchionis" - Frauke Bayer: 'Der Rest ist Essen.' Der alimentäre Code des orgiastischen Essakts in Georg Brittings Roman "Lebenslauf eines dicken Mannes, der Hamlet hieß" - Olivia Varwig: Das Schlaraffenland im (Anti-)Entwicklungsroman - Zur Literarisierung des Essens in Goethes "Wilhelm Meisters Lehrjahre" und Thomas Manns "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" - Andreas Häcker: Politik und Sinnlichkeit des Fastens - George Taboris "Hungerkünstler" und weitere Produktionen des Bremer Theaterlabors - Miriam Seidler: Alles Peanuts!? Semiotik der Speise in Martin Walsers Roman "Der Lebenslauf der Liebe" - Tim Caspar Boehme: Nutrimentalpathologien des Alltags - Silke Bartsch: Jugendesskultur - Von der Tischgemeinschaft zum "Dauersnacken"? - Nicole M. Wilk: "Wissen, wo's herkommt." McDonaldisiertes Weltwissen.
Aus dem Inhalt: Christoph Klotter: Die Trägheit der Zeichen - Neue Aspekte einer Semiologie des Essens - Harald Lemke: Anderes-Selbst-Verkörpern - Bausteine einer gastrosophischen Anthropologie und Subjekttheorie - Andrea Malits: Kulinarik als subversive Kunstform - Kochkunst und Ekel in der "Cena Trimalchionis" - Frauke Bayer: 'Der Rest ist Essen.' Der alimentäre Code des orgiastischen Essakts in Georg Brittings Roman "Lebenslauf eines dicken Mannes, der Hamlet hieß" - Olivia Varwig: Das Schlaraffenland im (Anti-)Entwicklungsroman - Zur Literarisierung des Essens in Goethes "Wilhelm Meisters Lehrjahre" und Thomas Manns "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" - Andreas Häcker: Politik und Sinnlichkeit des Fastens - George Taboris "Hungerkünstler" und weitere Produktionen des Bremer Theaterlabors - Miriam Seidler: Alles Peanuts!? Semiotik der Speise in Martin Walsers Roman "Der Lebenslauf der Liebe" - Tim Caspar Boehme: Nutrimentalpathologien des Alltags - Silke Bartsch: Jugendesskultur - Von der Tischgemeinschaft zum "Dauersnacken"? - Nicole M. Wilk: "Wissen, wo's herkommt." McDonaldisiertes Weltwissen.
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