In diesem unterhaltsamen Abenteuerroman heftet sich Lilly Jäckl an die Fersen moderner Biopiraten und schlägt sich mit ihnen quer durch Ecuador, vom Pazifik über die Allee der Vulkane bis ins Herz des Amazonasbeckens, wo bis heute Menschenfresser leben, die mitunter Companies wie Chevron Texaco leiten. Alle Fakten, wie z. B. die Zerstörung unwiederbringbarer Naturparadiese, gentechnische Experimente absonderlichster Art u.v.a.m., entsprechen der Wahrheit, welche bekanntlich oft verrückter ist als jede Fiktion. Die teils schockierenden Tatsachen (eingebracht in exakten Beschreibungen und mehr als 170 Fußnoten 1) stehen im Kontrast zur leichten, humorvollen Story, die die Leser/innen immer wieder mit unerwarteten Wendungen im Stil eines rasanten Comicstrips überrascht.Die Erzählerin Nico ist eine liebenswerte, neurotische Thirtysomething, geboren und aufgewachsen in der ehemaligen DDR, als mittellose Wurmfischerin im hippen Berlin zu unverhofftem Reichtum gekommen. Daraufhin wandert sie aus, zur "Mitte der Welt" nach Ecuador, wo ein neues Leben auf die Neo-Millionärin wartet. Nichts könnte besser sein - bis auf einmal János vor der Tür steht ...Eine Reflexion über das Internet. Eine Hommage an den Gedankensprung. Ein Appell gegen den Anti-Aging- und Schönheitswahn, gegen die Pharma- und Ölindustrie, gegen Konzerne wie Veolia, Monsanto, Suez oder Google. 1 Mir als Fußnote ist es an dieser Stelle wichtig darauf hinzuweisen, dass Fußnoten in "ESTOY DURMIENDO / ich schlafe gerade" wie auch im richtigen Leben, jenem zwischen den Zeilen, das nun mal unseres ist, nicht nur ein Eigen-, sondern auch ein Gefühlsleben führen, was hier endlich einmal zum Ausdruck kommt. Deshalb mag ich persönlich den Schinken eigentlich ganz gern, auch wenn immer noch viel zu wenig Fußnoten darin vorkommen.
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