Tornabuoni in S. Maria Novella (1485 - 1490) eine ungewöhnlich aufwendige Stiftung. Sie beinhaltet die gesamte Bandbreite der Möglichkeiten einer "bürgerlichen" repraesentatio in der italienischen Renaissance, d.h. Wappen, Impresen, Inschriften, Porträts, Grabmäler. Ziel der vorliegenden Studie ist, deren Zweckbestimmung zwischen den beiden Polen pro remedio animae und pro (weltlicher) memoria herauszuarbeiten und so eine Aussage über die Intention des gesamten Unterfangens treffen zu können. Vor dem Hintergrund des mittelalterlichen Stiftungswesens in genere und speziell bei den Dominikanern…mehr
Tornabuoni in S. Maria Novella (1485 - 1490) eine ungewöhnlich aufwendige Stiftung. Sie beinhaltet die gesamte Bandbreite der Möglichkeiten einer "bürgerlichen" repraesentatio in der italienischen Renaissance, d.h. Wappen, Impresen, Inschriften, Porträts, Grabmäler. Ziel der vorliegenden Studie ist, deren Zweckbestimmung zwischen den beiden Polen pro remedio animae und pro (weltlicher) memoria herauszuarbeiten und so eine Aussage über die Intention des gesamten Unterfangens treffen zu können. Vor dem Hintergrund des mittelalterlichen Stiftungswesens in genere und speziell bei den Dominikanern wird zunächst die Auftrags- und Patronatsgeschichte mithilfe zum Teil bislang unveröffentlichter Dokumente und des optischen Befundes ausgebreitet. Die daran anschließende Untersuchung der repräsentativen Mittel konzentriert sich vor allem auf die Fülle zeitgenössischer Porträts und deren Traditionslinien. Es ergibt sich schließlich der Befund einer "Privatisierung" der zentralen Kapelle vonS. Maria Novella und eines sehr differenzierten Einsatzes der repräsentativen Mittel, die sowohl der Sorge um das Seelenheil als auch dem weltlichen Gedächtnis dienen.
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Autorenporträt
Josef Schmid, geb. 1962, Studium der Kunstgeschichte, Philosophie, Geschichte und Kirchengeschichte in München und Rom, 1993-1996 als Stipendiat des Cusanuswerks in Florenz, 1998 Promotion, seit 1998 Stipendiat des Kunsthistorischen Instituts in Florenz. Forschungsschwerpunkte: Kunst der italienischen Renaissance, Porträtmalerei und -theorie, Erzähltheorie, Arnold Böcklin.
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