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In diesem Klassiker der Soziologie untersucht Elias eine englische Gemeinde in den Jahren 1958-60 und besonders die Spannungen zwischen den »Etablierten« und den neu Hinzugezogenen, den »Außenseitern«. Unter dem besonderen Blick von Elias wird die kleine englische Gemeinde zu einem Mikrokosmos, der eine große Bandbreite sozialer Figurationen deutlich werden läßt. Das Buch untersucht das Funktionieren von Stigmatisierung, Tabuisierung, Gerüchten, kollektiver Phantasien und Vorstellungen von »uns« und »den anderen«, die Spaltungen in der Gesellschaft unterstützen und verstärken. In einem…mehr

Produktbeschreibung
In diesem Klassiker der Soziologie untersucht Elias eine englische Gemeinde in den Jahren 1958-60 und besonders die Spannungen zwischen den »Etablierten« und den neu Hinzugezogenen, den »Außenseitern«. Unter dem besonderen Blick von Elias wird die kleine englische Gemeinde zu einem Mikrokosmos, der eine große Bandbreite sozialer Figurationen deutlich werden läßt. Das Buch untersucht das Funktionieren von Stigmatisierung, Tabuisierung, Gerüchten, kollektiver Phantasien und Vorstellungen von »uns« und »den anderen«, die Spaltungen in der Gesellschaft unterstützen und verstärken. In einem einleitenden theoretischen Essay wird die globale Relevanz der lokalen Befunde entfaltet, werden aus der Untersuchung einer kleinen mittelenglischen Gemeinde die zentralen Probleme menschlichen Zusammenlebens erfaßt und faßbar gemacht.
Autorenporträt
Elias, NorbertNorbert Elias (1897-1990) wurde am 22. Juni 1897 in Breslau geboren, wo er auch seine Kindheit verbrachte und nach dem 1. Weltkrieg Medizin und Philosophie studierte. Er promovierte bei Richard Hönigswald, wechselte bald zur Soziologie und wurde »inoffizieller Assistent« bei Karl Mannheim. 1933 floh er aus Deutschland über Paris nach England. Von 1954 bis 1962 war er Dozent für Soziologie an der Universität von Leicester, ab 1965 nahm er verschiedene Gastprofessuren unter anderem in Deutschland wahr; größere Anerkennung setzte hier aber erst mit der breiten Rezeption von Über den Prozeß der Zivilisation ein. 1977 erhielt er den Theodor W. Adorno-Preis der Stadt Frankfurt am Main. Ab 1984 ließ er sich dauerhaft in Amsterdam nieder, wo er am 1. August 1990 starb.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Der Soziologe Norbert Elias, zeitlebens selbst ein Außenseiter seines Fachs, hat von 1962 bis 1965 mit seinem Kollegen John L. Scotson eine empirische Untersuchung durchgeführt, bei der er in einem Vorort von Leicester das Verhältnis von lange Ortsansässigen und später Zugereisten unter die Lupe nahm. Das Ergebnis war so eindeutig wie für Elias unerfreulich: Nach diesem einen Kriterium teilte sich die Gemeinschaft in zwei Hälften - und nicht nur gab es für die Außenseiter keine Chance, in die Gruppe der Etablierten einzudringen, sie fügten sich auch in ihr Schicksal. Die Studie lebt, so der Rezensent Wolf Lepenies, von der "dichten Beschreibung des Alltags" der Bewohner des Ortes und ist ein eindrückliches Beispiel für die Tauglichkeit von Elias' "Figurationssoziologie". Zudem wirke sie wie eine Illustration einer Kafka-Parabel zum Außenseitertum, die Lepenies zuletzt, in voller Länge und kommentarlos, zitiert.

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