Bei den zahlreichen gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Veränderungen durch die Digitalisierung verschieben sich bestehende Machtverhältnisse: Neue Akteure wie auch die Wirkmächte z.B. von Algorithmen werden relevanter. Zudem vermehren sich Formen der Partizipation in und durch Soziale Medien. In diesem Kontext entwickelt sich einerseits eine Machtdiffusion zwischen menschlichen Personen, Institutionen und Korporationen und den technologischen Möglichkeiten. Andererseits lässt sich eine Machtkonzentration bei Konzernen und Staaten diagnostizieren. Diese Phänomene befragt die Autorin auf ihre normativen und ethischen Implikationen und entwickelt Kriterien für eine "Ethik der Macht" des digitalen Zeitalters, die sich sowohl auf menschliches Handeln als auch auf technologische Wirkmächtigkeit erstreckt. Eine theologische Ethik der Macht muss diese doppelte Ausrichtung berücksichtigen und angesichts von Grundierungen wie Freiheit und Hoffnung, Gerechtigkeit und Liebeeine verantwortungsorientierte Ethik der Handlungsräume umfassen.