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Der Einfluss der internationalen Kapitalmärkte auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ist in den vergangenen zehn Jahren stark gewachsen. Spätestens mit dem massiven Absturz der Börsenkurse wurde die Notwendigkeit einer stärkeren Regulierung des Kapitalmarkts öffentlich diskutiert. Zugleich müssen sich die Finanzinstitute mit kritischen Problemfeldern beschäftigen (z.B. Insidergeschäfte, Geldwäsche, Schwarzgelder, Holocaustgelder u.a.), die dem Image der Branche schaden und die Frage nach einem ethisch akzeptablen Verhalten aufwerfen. Die auftretenden Skandalfälle lassen zudem den Ruf nach…mehr

Produktbeschreibung
Der Einfluss der internationalen Kapitalmärkte auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ist in den vergangenen zehn Jahren stark gewachsen. Spätestens mit dem massiven Absturz der Börsenkurse wurde die Notwendigkeit einer stärkeren Regulierung des Kapitalmarkts öffentlich diskutiert. Zugleich müssen sich die Finanzinstitute mit kritischen Problemfeldern beschäftigen (z.B. Insidergeschäfte, Geldwäsche, Schwarzgelder, Holocaustgelder u.a.), die dem Image der Branche schaden und die Frage nach einem ethisch akzeptablen Verhalten aufwerfen. Die auftretenden Skandalfälle lassen zudem den Ruf nach strengeren Gesetzen sowie wirksameren Kontrollen immer lauter werden und ziehen die Selbstregulierungsaktivitäten der Branche in Zweifel. Die Vorwürfe in diesem Zusammenhang sind:

- Die einseitige Orientierung am "Shareholder value" steht dem Gemeinwohl entgegen.
- Der globale Kapitalmarkt höhlt nationalstaatliche Regelungskompetenzen aus, ohne dass supranationale Steuerungsinstrumente bereits wirksam sind.
- Zu spät reagieren die Finanzinstitute auf kritische Issues wie Insidergeschäfte, Geldwäsche und Holocaustgelder und werden erst dann tätig, wenn die Probleme in den Medien skandalisiert werden.
- Unrealistische Prognosen, falsche Analysen und fragwürdige Kaufempfehlungen haben zu einer enormen Vermögensvernichtung bei den Aktionären geführt.
- Die zu enge Verflechtung zwischen dem Investment-Banking und den Research-Abteilungen der Banken führt zu unüberbrückbaren Interessenkonflikten.
- Die Rolle der Medien im Bereich der Wirtschafts- und Finanzberichterstattung ist nicht transparent genug.

Sind die genannten Kritikpunkte berechtigt? Wie lässt sich der Kapitalmarkt angemessen steuern? Welche Verantwortung tragen dabei Banken, Unternehmen, Analysten, Manager, die Medien und nicht zuletzt die Bürger? Reichen die gesetzlichen Bestimmungen aus oder brauchen wir eine "Ethik für den Kapitalmarkt"? Was können ethische Selbstverpflichtungsregeln der beteiligten Akteure leisten?

Das Deutsche Netzwerk Wirtschaftsethik - EBEN Deutschland e.V. fördert das Verständnis der normativen Grundlagen wirtschaftlichen Handelns in der modernen Gesellschaft. Die vorliegende Schriftenreihe versteht sich als ein Forum, das der wissenschaftlichen Diskussion, vor allem aber dem Brückenschlag zwischen Theorie und Praxis gewidmet ist.
Autorenporträt
Prof. Dr. Andreas Georg Scherer, Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre der Öffentlichen Verwaltung/Managementlehre, Universität Konstanz.