Der 'ethical turn' fordert die Geschlechterstudien dazu heraus, zentrale ethische Begriffe, die auch in der Geschlechtertheorie eine wichtige Rolle spielen, neu zu bestimmen. Diese Herausforderung potenziert sich, wenn die philosophisch-ethischen Begriffe mit dem transdisziplinären Anspruch der Geschlechterstudien zusammen gedacht werden. "Geschlecht" als analytische Kategorie ethischer Forschung muss dabei von der philosophischen Ethik auf die inter- und transdisziplinäre Ebene der Ethik in den Wissenschaften transferiert werden. In diesem Band wird daher der Problemzusammenhang von…mehr
Der 'ethical turn' fordert die Geschlechterstudien dazu heraus, zentrale ethische Begriffe, die auch in der Geschlechtertheorie eine wichtige Rolle spielen, neu zu bestimmen. Diese Herausforderung potenziert sich, wenn die philosophisch-ethischen Begriffe mit dem transdisziplinären Anspruch der Geschlechterstudien zusammen gedacht werden. "Geschlecht" als analytische Kategorie ethischer Forschung muss dabei von der philosophischen Ethik auf die inter- und transdisziplinäre Ebene der Ethik in den Wissenschaften transferiert werden. In diesem Band wird daher der Problemzusammenhang von Moralphilosophie, Geschlechterstudien und Wissenschaften aus drei unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Im interdisziplinären Gespräch werden geschlechtertheoretisch ausgerichtete Ethiken, wissenschaftstheoretische Ansätze in einzelnen Wissenschaften, die mit der Kategorie Geschlecht arbeiten, und Ansätze einer Ethik in den Wissenschaften exemplarisch zusammengeführt, mit dem Ziel, eine Modifizierung des Konzepts von "Ethik in den Wissenschaften" sowie eine Revision traditioneller feministisch ethischer Ansätze zu erreichen. Beispiele der Wissenschaftsgeschichte, der Biologie, der Hirnforschung, der Theologie, der Reproduktionsmedizin und Gendiagnostik zeigen, dass dies nicht unabhängig von konkreten Praxisfeldern geschehen kann.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
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Autorenporträt
Dietmar Mieth, geboren 1940, ist Professor für Theologische Ethik an der Universität Tübingen. Neben den Bereichen der Sozialethik und der biomedizinischen Ethik zählt die Mystik zu seinen Forschungsschwerpunkten.
Hille Haker, geb. 1962, Studium der Katholischen Theologie, Germanistik und Philosophie, Mitglied des Interfakultären Zentrums für Ethik in den Wissenschaften, dort Durchführung und wissenschaftliche Koordination verschiedener europäischer Projekte zur biomedizinischen Ethik, derzeit Privatdozentin für Theologische Ethik an der Kath.-Theol. Fakultät der Universität Tübingen.
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