Erstmals seit mehreren Jahrzehnten liegt mit diesem Buch wieder eine Gesamtdarstellung neutestamentlicher Ethik im deutschsprachigen Raum vor. Das Werk von Matthias Konradt zeichnet sich dadurch aus, dass es die Analyse der im Neuen Testament dargebotenen ethischen Perspektiven nicht nur mit dem Aufweis ihrer theologischen Begründungszusammenhänge verbindet, sondern auch ihrer Einbettung in die antiken ethischen Traditionen und sozialen Konstellationen nachgeht und sie damit zugleich in ihrem antiken Kontext profiliert. Mit der Vielzahl der untersuchten Texte - von Paulus und den Deuteropaulinen über die Evangelien bis hin zum Hebräer-, Jakobus-, 1. Petrusbrief und zur Johannesoffenbarung - wird der große Reichtum neutestamentlicher Ethik herausgearbeitet und als Grundlage für heutiges Nachdenken über christliches Handeln erschlossen.
»Matthias Konradt hat mit seiner "Ethik im Neuen Testament" ein Standardwerk geschaffen, das in würdiger Weise den bisherigen Band in den Grundrissen zum Neuen Testament von Wolfgang Schrage ersetzt. Meisterhaft gelingt es ihm, frühchristliche ethische Perspektiven und ihre Konkretisierungen im zeitgenössischen ethischen Umfeld zu verorten, ohne deren Proprium dabei einzuebnen und sie zugleich an spezifische Gemeinden und deren Situation historisch rückzubinden. Sein ausgewogenes Urteil, besonders aber seine beispielhafte hermeneutische Reflektiertheit liefern die notwendige Basis, um die Beachtung des neutestamentlichen Beitrages für theologische Diskussion wie kirchliches Ringen um ethische Orientierung in der Gegenwart weiterhin einzufordern. An diesem Band wird in nächster Zeit niemand vorbeikommen, der sich exegetisch, historisch oder theologisch mit frühchristlicher Ethik auseinandersetzt.« bbs, Martin Stowasser, 5/2023