Die Ethik im öffentlichen Gesundheitswesen erfährt derzeit ein neues Interesse, das vor allem auf die Herausforderungen zurückzuführen ist, die sich aus den jüngsten Ausbrüchen von Infektionskrankheiten ergeben. Seit dem letzten Jahrzehnt und vielleicht insbesondere seit der Entwicklung von Behandlungsmethoden für das menschliche Immunschwächevirus (HIV)/erworbene Immunschwächekrankheit (AIDS) und nach der SARS-Krise (Severe Acute Respiratory Syndrome) werden Gesundheitsfachkräfte, Akademiker und Entscheidungsträger zunehmend mit den moralischen Dimensionen des Schutzes und der Förderung der Gesundheit der Bevölkerung konfrontiert. Die allgemeinen Ziele der öffentlichen Gesundheit unterscheiden sich deutlich von denen der klinischen Medizin, da sie der Prävention und der Gemeinschaft Priorität einräumt. Diese Priorisierung kann zu aktiven Eingriffen der Regierung führen, die manchmal mit schweren Belastungen oder Einschränkungen der individuellen und kollektiven Rechte verbunden sind. Die Ethik im Bereich der öffentlichen Gesundheit ist daher stärker auf die Gemeinschaft ausgerichtet als die medizinische Ethik und berührt spezifischer den Alltag der Bürger (Mattéi, J.F., 2013).
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