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Dieser Band enthält die wichtigsten der ethisch-politischen Stellungnahmen Ernst Tugendhats aus den letzten anderthalb Jahrzehnten. Die Themen sind: Fragen der Pädagogik; Krieg und Frieden; Minderheiten- und Asylprobleme; Deutsche und Juden.
Tugendhat glaubt nicht, daß besondere philosophische Erkenntnisse etwas zur Lösung der politischen Fragen, die uns heute beirren, beitragen können. Die ethischen Grundlagen müßten uns heute, wie er in einem Aufsatz über das Asylrecht meint, eigentlich selbstverständlich sein. Der Grundsatz der Verfassung, daß die Würde aller Menschen unantastbar ist,…mehr

Produktbeschreibung
Dieser Band enthält die wichtigsten der ethisch-politischen Stellungnahmen Ernst Tugendhats aus den letzten anderthalb Jahrzehnten. Die Themen sind: Fragen der Pädagogik; Krieg und Frieden; Minderheiten- und Asylprobleme; Deutsche und Juden.

Tugendhat glaubt nicht, daß besondere philosophische Erkenntnisse etwas zur Lösung der politischen Fragen, die uns heute beirren, beitragen können. Die ethischen Grundlagen müßten uns heute, wie er in einem Aufsatz über das Asylrecht meint, eigentlich selbstverständlich sein. Der Grundsatz der Verfassung, daß die Würde aller Menschen unantastbar ist, scheint für weitgehende Folgerungen auszureichen. Und so könnte das Philosophische das hier gefordert ist, nur in der Betätigung des gesunden Menschenverstandes liegen und im entschiedenen Willen, sich nicht benebeln zu lassen und klar zu denken. Tugendhats persönliche Grundfrage ist die nach seiner eigenen Identität in Deutschland als ein Jude, der, wie er heute meint, 1949 zu früh zurückgekehrt ist.
Autorenporträt
Ernst Tugendhat wurde am 8. März 1930 im tschechischen Brünn als Sohn jüdischer Eltern geboren. Seine Familie emigrierte 1938 in die Schweiz und 1941 nach Venezuela. Von 1946 bis 1949 studierte er an der Stanford University (USA) Klassische Philologie. Daran schloss sich 1949 ein Philosophie-Studium in Freiburg (Heidegger) an. 1956 Promotion, Thema seiner Dissertation waren die metaphysischen Grundbegriffe des Aristoteles. 1966 Habilitation in Tübingen mit einer Arbeit über den »Wahrheitsbegriff bei Husserl und Heidegger« (Berlin 1967). In der Zeit von 1966 bis 1975 war er ordentlicher Professor für Philosophie an der Universität Heidelberg. Daran schloss sich eine Tätigkeit am Max-Planck-Institut zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt in Starnberg an. Anschließend war er von 1980 bis 1992 Philosophieprofessor an der FU Berlin. Gastprofessuren in Santiago de Chile, Konstanz, Prag, Gioânia (Brasilien) und Porto Alegre folgten. Im Jahr 1999 wurde er von der Universität Tübingen zum Honorarprofessor ernannt. Am 9. Mai 2005 erhielt Ernst Tugendhat die Ehrendoktorwürde der Universidad Autónoma Madrid. Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter der sprachanalytischen Philosophie in Deutschland. Ernst Tugendhat ist am 13. März 2023 in Freiburg verstorben.