Skandale, Plagiatsaffären, digitale Überwachung, Klimawandel, Energiewende – Fragen zum Verhältnis von Ethik und Politik drängen in den Vordergrund. Aus der Perspektive des Politikmanagements geraten dabei unterschiedliche Aspekte in den Blick der Demokratieforschung: Wie wird aus Überlegungen zu einer Energie- und Klimaethik auch eine wirksame Klimapolitik? Wie wirken Ethikräte und -Kommissionen auf den konkreten politischen Entscheidungsprozess ein? Können ethische Beratungsprozesse die parlamentarische Arbeit beeinflussen? Inwiefern ändert sich das Politikmanagement von Abgeordneten durch die veränderte Beratungs- und Diskussionssituation in „ethisch angereicherten“ Debatten? Die Basis des Sonderbandes „Ethik und Politikmanagement“ bildet eine Folge theoretisch orientierter Aufsätze, die sich einführend mit jüngeren Gegenständen und Diskussionen der ethik-orientierten Politikwissenschaft auseinandersetzen (z.B. Ethik und Postdemokratie, Ethik und Organisation oder dem allgemeinen Einfluss „ethischer Beratungsorgane“ wie dem Ethikrat auf den parlamentarischen Prozess). Im zweiten Teil des Bandes skizzieren mehrere Texte entlang unterschiedlicher Politikfelder den Stand von „Ethisierungsprozessen“ aus der jeweiligen Policy-Perspektive. Mit Beiträgen von: Christoph Bieber, Alexander Bogner, Burak Çopur, Gordian Ezazi, Rüdiger Funiok, Sven Sebastian Grundmann, Simone Heinemann, Volker M. Heins, Markus Huppenbauer, Matthias Kettner, Rainer Kuhlen, Daniel Messelken, Claudia Ritzi, Gary S. Schaal und Miranda A. Schreurs.