Im Streit zwischen Moderne und Postmoderne geht es allzu vordergründig um den Begriff der Rationalität. Was in der Debatte ausgeblendet wird, ist Schopenhauers zentrale Einsicht, dass Ethik das Ziel von Erkenntnistheorie und Ontologie darstellt und keine Vernunft akzeptiert werden kann, die ethisch gleichgültig bleibt. Eine Kritik der metaphysischen Vernunft, wie sie in Mystik, Religion und Geschichte auftritt, führt zu einer Ethik der Selbstaufgabe, durch die erst eine Vernunft des Leibes verwirklicht wird. Schopenhauers Ethik ohne Anthropozentrik ist besonders in Becketts Werk in unvergessliche Gestalten gefasst. Der vorliegende Band dokumentiert die von Schopenhauer ausgehende internationale Diskussion, die den Gegensatz von Ethik und Vernunft zu überwinden sucht.Am ausführlichen Rezensionsteil zu philosophischen Neuerscheinungen haben namhafte Wissenschaftler/innen mitgearbeitet.
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