Die gegenwärtige Naturkrise ist nicht nur durch politische und wirtschaftliche Verwertungsinteressen bedingt, sondern auch durch die Art und Weise unseres Zugangs zur Natur. Ethische Aufgabe ist es daher, das erkenntnis- und handlungsleitende Naturverständnis zu problematisieren und Perspektiven für ein Verständnis von Natur zu entwickeln, in dem das Moment der Ehrfurcht und Achtung bereits beheimatet ist. Die zentrale Leitfrage dieser Studie lautet: Wie ist die Natur recht wahrzunehmen, damit sie vor dem Hintergrund theologischer Überlegungen als verpflichtende Instanz erscheint? Dabei werden die engen theologischen Fachgrenzen gesprengt und die gesellschaftspolitischen, naturwissenschaftlichen, naturphilosophischen und anwendungsethischen Implikationen des Themas herausgearbeitet. Die Untersuchung liefert damit entscheidende Beiträge für ein neues gesellschaftliches Wahrnehmen und Denken über die Natur als Mitkreatur.