Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,0, Universität Koblenz-Landau, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie lassen sich Verfahren der Pränataldiagnostik und Schwangerschaftsabbrüche, die im Kontext einer zu erwartenden Krankheit des Kindes stattfinden, aus ethischer Sicht bewerten? Handelt es sich bei derartigen Aborten, wie Gegner behaupten, um ein diskriminierendes Selektionsverfahren von Behinderten? Besitzt vorgeburtliches Leben ein Lebensrecht oder kann das Töten von beeinträchtigten Embryonen und Föten ethisch begründet werden?Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Beantwortung dieser Fragestellungen, die unter der Bezugnahme des Präferenzutilitarismus Peter Singers und Helga Kuhses aus ihrem Werk "Muss dieses Kind am Leben bleiben? Das Problem schwerstgeschädigter Neugeborener" (1993) untersucht werden. Bereits zuvor wurden beide Autoren wegen ihrer kontroversen Thesen stark kritisiert. Singer wurden nicht nur eine Missachtung von Menschenrechten und eine diskriminierende Haltung gegenüber Behinderten vorgeworfen. Auch wurden Zitate aus seinem früherem Werk "Praktische Ethik" (1979) aus dem Zusammenhang gerissen, wodurch eine Parallele zwischen seiner partiellen Befürwortung der Euthanasie und dem Euthanasie-Programm im Nationalsozialismus hergestellt wurde. Um die Ausgangsfragen zu beantworten, soll zunächst mithilfe von Sekundärliteratur der Begriff der Pränataldiagnostik genauer definiert und der rechtliche Rahmen, der bei Aborten gilt, geklärt werden. Anschließend folgt eine Skizze der allgemeinen ethischen Debatte um selektive Abtreibungen, an welche die wichtigsten Kernaspekte Peter Singers und Helga Kuhses Argumentation anknüpfen. Dazu zählen die Kritik an der Lehre von der Heiligkeit des Lebens, der Personenbegriff, die Interessenabwägung und Gegeneinwände zum Vorwurf der Diskriminierung von Behinderten durch selektive Abtreibungen. Während die Analyse der Pränatalen Diagnostik und der selektiven Schwangerschaftsabbrüche von zuverlässigen Positivergebnissen einer vorliegenden Anomalie der Schwangerschaft ausgeht, folgt im Fazit eine Zusammenfassung der Untersuchung sowie ihre kritische Betrachtung.
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