Die russlanddeutschen Emigranten verweigerten sich in der Heimat einer vom sowjetischen Staat eingeleiteten Transformation von ethnisch-konfessionellen in national-säkulare Normen. Auf der Basis von administrativen, verbandspolitischen und kirchlichen Quellen wird der Frage nachgegangen, welche Positionen die russlanddeutschen Exilverbände und wichtige Persönlichkeiten der Emigrantenszene zur Emigration und zum Exil vertraten. Die russlanddeutschen Interessenvertretungen selbst entwickelten im deutschen Exil die Identität einer eigenständigen russlanddeutschen Nationalität und holten damit eine Entwicklung nach, die sie in der Heimat versäumt hatten. Als Deutsche unter Deutschen wollte man sich nicht integrieren. Die Emigration selbst ist zur Identität geworden.