Die Spannung von Ethos und Form der Tragödie steht im Mittelpunkt des vorliegenden Sammelbandes. Einerseits inszeniert die Tragödie seit der Antike die Verfehlung des Helden und damit die Gefährdung der bestehenden Ordnung. Andererseits zeichnet sie sich durch eine hohe formale Prägnanz aus, welche die gefährdete Ordnung auffängt. Die Beiträge reflektieren diesen Zusammenhang durch die gesamte Geschichte der Tragödie hindurch an Beispielen aus der griechischen, deutschen, englischen, französischen, italienischen und spanischen Literatur. Weitere Schwerpunkte sind die Übernahmen tragischer Elemente in andere Gattungen sowie die poetologische und philosophische Reflexion über die Tragödie.