Nicolas hat ein Geheimnis, von dem niemand erfahren darf auf dem Anwesen über Rayol-Canadel-sur-Mer, einem traumhaft gelegenen Ort an der südfranzösischen Mittelmeerküste. Es gibt hier allerdings auch nicht viele Menschen: den Gärtner, die Haushälterin, die Nachbarstochter mit ihren wechselnden Party-Freundinnen und den Hund Silencio, der nicht bellt. Als Housesitter des Feriendomizils eines deutschen Großindustriellenpaares hat sich der junge Mann von der Welt zurückgezogen, weil er weiß, es geht ihm besser in selbstgewählter Einsamkeit - ihm und der Welt. Sein täglicher Langstreckenlauf gibt ihm Ruhe und Sicherheit. Doch als sich das Ehepaar Breuer für eine Woche mit Gästen ankündigt, kehrt Nicolas' Unruhe zurück. Mit einer verwüsteten Suite im Westflügel fängt es an, und es wird einen Toten geben. "Etwas bleibt immer" führt die flirrende Atmosphäre und den schwebend leichten Ton von Edgar Rais Bestsellern weiter und ist ein Meisterwerk der untergründigen Spannung.
buecher-magazin.deStruktur ist wichtig für Nino. Deshalb ist er seit Jahren Housesitter an der Côte d'Azur, lebt wie ein Eremit auf einem prächtigen Anwesen am Meer, um die Luxusvilla des Großindustriellenpaares Breuer instand zu halten. Auf seiner täglichen Joggingrunde powert er sich aus, ansonsten beschränkt sich sein Kontakt zur Außenwelt auf das dienstägliche Treffen mit der jungen Gärtnerin Agueda und nervige Flirtversuche von Trinity, einem Jetset-Girl aus der Nachbar-Villa. Doch als sich Breuer mit seinem schwierigen Geschäftspartner Wolf für einen Besuch ankündigt, gerät diese ruhige Welt aus den Fugen - und Lola beginnt wieder, ihr Unwesen zu treiben. Nino leidet unter DIS, einer Dissoziativen Persönlichkeitsstörung, und diese zweite Person in seinem Inneren ist das komplette Gegenteil des netten, verantwortungsvollen jungen Mannes. Um die distanzierte Selbstwahrnehmung auszudrücken, lässt Edgar Rai Nino in der dritten Person erzählen - das Ich wird zum Du. Gerade die ungewöhnliche Erzählperspektive macht diesen sommerleichten Roman so faszinierend - denn die furchtlose Lola legt sich mit dem machtgierigen Wolf an. Und Nino weiß lange ebenso wenig wie der Leser, wie ihm geschieht.
© BÜCHERmagazin, Tina Schraml (ts)
© BÜCHERmagazin, Tina Schraml (ts)
"Stimmungsvoller Südfrankreich-Roman, atmosphärisch und spannend.", FÜR SIE, Susanne Walsleben, 12.09.2016