Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Politik - Thema: Europäische Union, Note: 2.3, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Sprache: Deutsch, Abstract: In der folgenden Forschungsarbeit standen die Integrationstheorien des Neofunktionalismus und des Liberalen Intergouvernementalismus und ihre Erklärungskraft für die zunehmende europäische Integration durch den Vertrag von Lissabon im Feld der GSVP im Fokus. Die Forschungsfrage, die die Arbeit beantworten sollte, war: Wie lässt sich die zunehmende europäische Integration im Bereich der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik der EU, die durch den Vertrag von Lissabon im Jahr 2009 eingeleitet wurde, anhand von Integrationstheorien erklären? Es wurde dafür eine qualitative Inhaltsanalyse für die theoretischen Annahmen der jeweiligen Vertreter der Theorien und die wichtigsten Reformierungen, die durch den Vertrag eingeführt worden sind, durchgeführt. Ziel dabei war es zu ermitteln, inwieweit sich die jeweiligentheoretischen Annahmen dazu eignen die speziellen Reformen und die wachsende europäische Integration im Feld der GSVP zu erklären. Nach einer tiefgründigen Analyse, bei dem die Annahmen auf die speziellen Reformierungen bezogen worden sind, wurde festgestellt, dass sich beide Theorien im unterschiedlichen Maße dazu eignen, die zunehmende Integration innerhalb der GSVP der EU zu erklären. Als Antwort auf die Forschungsfrage kann durchaus die Annahme gemacht werden, dass sich die zunehmende Vergemeinschaftung der MG-Staaten der EU im Bereich der GSVP mehr durch den Liberalen Intergouvernementalismus erklären lässt als durch den Neofunktionalismus. Hier bestätigte sich vor allem die Annahme von Moravcsik, dass in einen so sensiblen Bereich der GSVP besonders die Nationalstaaten die Integration vorantreiben können, sie aber ebenso schnell wieder stoppen können. Sie bleiben Herren der Verträge und nicht die supranationalen Institutionen, wie es Haas voraussagte. Der europäische Integrationsprozess im Bereich der GSVP richtet sich somit lediglich nach den Interessen der Mitgliedstaaten der EU und nicht nach der Kommission oder dem Europäischen Parlament.
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