2022 jährte sich Eugen Ehrlichs Todestag zum 100. Mal. Der Schöpfer des "lebenden Rechts" gilt heute als Begründer der Rechtssoziologie und als Vorvater des Rechtspluralismus. Zu Lebzeiten war er als führender Freirechtler verschrien. Seine Heimat, die Bukowina in der heutigen Westukraine und im damaligen östlichsten Winkel des Habsburger Reiches, ist ebenfalls sagenumwoben. Dieser Band widmet sich dem Leben und der Rechtswissenschaft Eugen Ehrlichs. Er beleuchtet seine frühe Zeit als Romanist und seine Auseinandersetzung mit der Historischen Rechtsschule, sein Verhältnis zu Hermann Kantorowicz und zur Soziologie des frühen 20. Jahrhunderts genauso wie zu seinen Rezeptionen im amerikanischen Rechtsrealismus, in der Rechtssoziologie und im Rechtspluralismus. Schließlich fragt der Band nach seiner Relevanz für die heutige Rechtsdogmatik und bietet eine Edition von sieben wiederentdeckten Aufsätzen Ehrlichs.