Fink deutet das Spiel nicht kulturgeschichtlich, phänomenologisch oder anthropologisch, sondern als einen Weltbezug des menschlichen Daseins. Es hat eine 'kosmische Transparenz', ist eine der deutlichsten Weltfiguren unserer endlichen Existenz. Der Ansatz vom Spiel als einem 'Symbol der Welt' wird in ausdrücklicher Kritik der metaphysischen Auffassung vom künstlerischen Spiel als Mimesis sowie der kultischen Spieldeutung des Mythos entwickelt. An ihre Stelle tritt ein die Fragen nach Sein, Nichts und Schein bündelnder spekulativer Spielbegriff. 'Spielend verbleibt der Mensch nicht in sich,…mehr
Fink deutet das Spiel nicht kulturgeschichtlich, phänomenologisch oder anthropologisch, sondern als einen Weltbezug des menschlichen Daseins. Es hat eine 'kosmische Transparenz', ist eine der deutlichsten Weltfiguren unserer endlichen Existenz. Der Ansatz vom Spiel als einem 'Symbol der Welt' wird in ausdrücklicher Kritik der metaphysischen Auffassung vom künstlerischen Spiel als Mimesis sowie der kultischen Spieldeutung des Mythos entwickelt. An ihre Stelle tritt ein die Fragen nach Sein, Nichts und Schein bündelnder spekulativer Spielbegriff. 'Spielend verbleibt der Mensch nicht in sich, nicht im geschlossenen Bezirk seiner seelischen Innerlichkeit, - er tritt vielmehr ekstatisch aus sich heraus in einer kosmischen Gebärde und deutet sinnhaft das Ganze der Welt.' Finks Überlegungen zum Spiel könnten 'die Pädagogen wie die Kulturdiagnostiker, die Anthropologen wie jene, die dem Phänomen der Kunst nachsinnen, schließlich alle, denen an letzten ontologischen Klärungen gelegen ist,zu einem gemeinsamen Gespräch über die angezeigten Fragen zusammenbringen' (Otto Pöggeler im Philosophischen Literaturanzeiger).Der Band umfaßt diejenigen Texte, mit denen Fink in der zweiten Hälfte der fünfziger Jahre sein 'kosmologisches' Denken durch Rekurs auf das Phänomen des Spiels fundiert. Er enthält in textkritischer Neuauflage Finks Hauptwerk Spiel als Weltsymbol (1960) sowie die Vorgängerschrift Oase des Glücks (1957). Beide Schriften werden durch Notizen, in denen Fink im Sommersemester 1954 sein Seminar 'Die pädagogisch-philosophische Bedeutung des Spiels' entwarf, sowie durch Fragmente von Vortragstexten zum selben Thema ergänzt.
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Autorenporträt
Eugen Fink (1905-1975) promovierte 1929 bei Husserl und Heidegger, habilitierte sich in Freiburg 1946, wo er in der Nachkriegszeit Ordinarius für Philosophie und Erziehungswissenschaft war. In Freiburg wirkte er am Aufbau der Volkshochschule mit und gründete 1950 das Husserl-Archiv. Dr. phil. Hans Rainer Sepp, geb. 1954, lehrt Philosophie an der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Karls-Universität Prag. Von 1982 bis 1992 Mitarbeiter des Husserl-Archives Freiburg i.Br. Koeditor von Bänden der gesammelten Werke Husserls („Husserliana"). Herausgeber (mit Kah Kyung Cho, Buffalo, und Yoshihiro Nitta, Tokyo) des „Orbis Phaenomenologicus (bei Alber 1993ff.). Beirat u.a. der Zeitschriften „Phänomenologische Forschungen" (Alber) und „Recherches Husserliennes". Frühere Veröffentlichungen bei Alber: „Edmund Husserl und die Phänomenologische Bewegung" (als Hg., 1988). Cathrin Nielsen studierte Philosophie, Ältere Germanistik und Musikwissenschaft in München, Berlin und Tübingen. Promotion mit einer Arbeit zu Heidegger. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Eugen Fink-Archiv der Pädagogischen Hochschule Freiburg und gemeinsam mit Hans Rainer Sepp Herausgeberin der Eugen Fink Gesamtausgabe.
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