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Die bayerische Fabrikarbeiterschaft in den Industriezentren entwickelte sich als Konglomerat aus Zuwanderern aus ländlichen Unterschichten, verarmten Handwerkern oder gescheiterten Heimgewerben. Anpassungsschwierigkeiten des neuen sozialen Milieus der arbeitenden Klasse an die Organisationsform Fabrik und damit einhergehende Disziplinprobleme bedingten eine Neustrukturierung der Arbeitswelt, welche sich in Fabrikordnungen manifestierte. Solche Ordnungen regulierten, den Werks- und Fabrikalltag; den Arbeitern wurden ganz im Sinne fabrikherrschaftlicher Interessen Handlungsrichtlinien vorgegeben…mehr

Produktbeschreibung
Die bayerische Fabrikarbeiterschaft in den Industriezentren entwickelte sich als Konglomerat aus Zuwanderern aus ländlichen Unterschichten, verarmten Handwerkern oder gescheiterten Heimgewerben. Anpassungsschwierigkeiten des neuen sozialen Milieus der arbeitenden Klasse an die Organisationsform Fabrik und damit einhergehende Disziplinprobleme bedingten eine Neustrukturierung der Arbeitswelt, welche sich in Fabrikordnungen manifestierte.
Solche Ordnungen regulierten, den Werks- und Fabrikalltag; den Arbeitern wurden ganz im Sinne fabrikherrschaftlicher Interessen Handlungsrichtlinien vorgegeben und Fabrikbesitzer übten neben Kontrolle auch Führungs- und Erziehungsfunktionen aus, bildeten gleichzeitig aber in gewissem Ausmaße Mechanismen der sozialen Versorgung und der patriarchalischen Fürsorge. Anhand dieser Schlüsseldokumente zum Verständnis regionaler Arbeitswelten lässt sich ein Einblick in die Lebenswirklichkeit der Fabrikarbeiterschaft gewinnen. Die Studie fokussiert dabei besonders den Aspekt der Disziplinierungsfunktion, auch mit Berücksichtigung des Forschungsansatzes der Sozialdisziplinierung und die Frage, inwieweit das Herrschaftsinstrument Fabrikordnung auch Normen implementiert.
Autorenporträt
Katrin Lange, geboren 1979 in Rudolstadt, hat an der Universität Erfurt Erziehungswissenschaften studiert und sich im Rahmen ihres Studiums mit der Geschichte der Eugenik beschäftigt. Nach dem Studium vertiefte sie ihre Wissbegierde während eines Praktikums im Gen-ethischen Netzwerk Berlin e.V.. Seit acht Jahren arbeitet sie im Plattenbaugebiet im Erfurter Norden als Streetworkerin mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Ehrenamtlich engagiert sie sich als Radiomoderatorin im Erfurter Lokalradio Radio F.R.E.I. mit der Sendung LAMA ¿ das Lateinamerikamagazin.