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Eugenische Vorstellungen beeinflussten Medizin, Psychiatrie, Sexual- und Rechtswissenschaft bis über die Mitte des 20. Jahrhunderts hinaus. Diese nachhaltige Wirkung beruhte auf der Vorstellung, die Reproduktion gezielt beeinflussen und so soziale Probleme lösen zu können. In diesem Zusammenhang wurde Sexualität erneut zum Thema gemacht und die Steuerung sexuellen Verhaltens legitimiert.Eugenik, Wissenschaft und Ideologie zugleich, hat durch die Vorstellung, dass das menschliche Erbgut durch Auslese verbessert werden könnte und sollte, rassistische Tendenzen verstärkt. Mit der Kategorisierung…mehr

Produktbeschreibung
Eugenische Vorstellungen beeinflussten Medizin, Psychiatrie, Sexual- und Rechtswissenschaft bis über die Mitte des 20. Jahrhunderts hinaus. Diese nachhaltige Wirkung beruhte auf der Vorstellung, die Reproduktion gezielt beeinflussen und so soziale Probleme lösen zu können. In diesem Zusammenhang wurde Sexualität erneut zum Thema gemacht und die Steuerung sexuellen Verhaltens legitimiert.Eugenik, Wissenschaft und Ideologie zugleich, hat durch die Vorstellung, dass das menschliche Erbgut durch Auslese verbessert werden könnte und sollte, rassistische Tendenzen verstärkt. Mit der Kategorisierung von 'lebenswertem' und 'lebensunwertem' Leben hat sie zur Ausgrenzung von Menschen beigetragen. Die vorliegende Untersuchung zeigt die Widersprüche und Ambivalenzen dieser Entwicklungen in der Schweiz und analysiert dabei die eugenischen Zusammenhänge zwischen einem zunehmend liberalen Umgang mit unterschiedlichen sexuellen Verhaltensweisen und den Eingriffen Abtreibung und Sterilisation, 'gefährlicher Sexualität' und Kastrationen. Thematisiert werden auch der Umgang mit Sexualität in den psychiatrischen Anstalten und die Verstärkung unterschiedlicher Sexualnormen für Männer und Frauen. Die Autorinnen und Autoren haben diese Entwicklungen erstmals anhand der PatientInnendossiers der psychiatrischen Kliniken in Basel untersuchen können. Sie vergleichen sie mit anderen Kliniken und stellen sie in den Kontext der gesellschaftlichen Entwicklung der Schweiz.
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Autorenporträt
Regina Wecker ist emeritierte Professorin für Frauen- und Geschlechtergeschichte am Historischen Seminar der Universität Basel. Sabine Braunschweig, lic.phil., Historikerin und dipl. Erwachsenenbildnerin, arbeitet im eigenen Büro für Sozialgeschichte in Basel. Co-Präsidentin der Schweizerischen Gesellschaft für Gesundheits- und Pflegegeschichte. Webseite: www.sozialgeschichte-bs.ch.Gabriela Imboden, lic.phil., ist Historikerin und Biologin. Sie arbeitet an ihrer Dissertation 'Kastration von Sexualstraftätern in Basel, 1930-1960' Hans Jakob Ritter, geboren 1969, hat in Basel Geschichte, Philosophie und deutsche Literaturwissenschaft studiert und im Fach Geschichte promoviert. Er arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Gymnasial- und Berufspädagogik der Universität Zürich und bildet sich zum Gymnasiallehrer aus.