Bis an die Grenzen - in der Wissenschaft und in der Liebe
Neuguinea, Anfang der dreißiger Jahre: Die amerikanische Ethnologin Nell Stone, bereits in ihrer Jugend berühmt, ist körperlich am Ende, als sie mit ihrem Mann Fen nach langer Feldforschung zu einer Kolonialstation zurückkehrt. Dort begegnen sie Andrew Bankson aus England, auch er Ethnologe, der ihnen eine Zusammenarbeit vorschlägt. Erschöpft von vergeblichen Versuchen, die Stämme am Sepik-Fluss zu erforschen, gelangt das Trio zu den Tam, einem von Frauen dominierten Stamm. Schon bald entwickelt sich zwischen Nell und Andrew mehr als nur eine enge Arbeitsbeziehung. Und je tiefer die Wissenschaftler die ungewöhnlichen Rituale der Tam erforschen, desto deutlicher treten individuelle Wünsche und Interessen hervor. Die Spannungen, denen sie bald ausgesetzt sind, enden dramatisch ...
Neuguinea, Anfang der dreißiger Jahre: Die amerikanische Ethnologin Nell Stone, bereits in ihrer Jugend berühmt, ist körperlich am Ende, als sie mit ihrem Mann Fen nach langer Feldforschung zu einer Kolonialstation zurückkehrt. Dort begegnen sie Andrew Bankson aus England, auch er Ethnologe, der ihnen eine Zusammenarbeit vorschlägt. Erschöpft von vergeblichen Versuchen, die Stämme am Sepik-Fluss zu erforschen, gelangt das Trio zu den Tam, einem von Frauen dominierten Stamm. Schon bald entwickelt sich zwischen Nell und Andrew mehr als nur eine enge Arbeitsbeziehung. Und je tiefer die Wissenschaftler die ungewöhnlichen Rituale der Tam erforschen, desto deutlicher treten individuelle Wünsche und Interessen hervor. Die Spannungen, denen sie bald ausgesetzt sind, enden dramatisch ...
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 22.07.2015Ein kurzer Rausch reinsten Glücks
In „Euphoria“ erzählt die US-amerikanische Schriftstellerin Lily King von drei Ethnologen und ihrer Begegnung mit dem
Stamm der Tam – der Roman wurde vom Leben der berühmten Anthropologin Margaret Mead inspiriert
VON ULRICH RÜDENAUER
Die Euphorie, erklärt die Anthropologin Nell Stone ihrem Kollegen Andrew Bankson, stelle sich nach ungefähr zwei Monaten ein. Dann habe man bei der Arbeit das Gefühl, „endlich den Zugang gefunden zu haben. Plötzlich erscheint alles ein Ganzes zu ergeben. Es ist purer Selbstbetrug – man ist ja erst seit acht Wochen da –, und was folgt, ist bodenlose Verzweiflung, weil sich nichts, aber auch gar nichts zusammenfügen will. Aber für diesen einen Augenblick meint man alles im Griff zu haben. Es ist ein ganz kurzer Rausch reinsten Glücks.“
Diesen Erfahrungstaumel möchte Lily King mit dem Titel ihres neuen Romans „Euphoria“ fassen, und er ist es, der die jungen Wissenschaftler ihres Buchs antreibt. Sie werden ihn noch einmal erleben, in einer intensiven, erkenntnisrauschhaften Nacht; die Verzweiflung aber begleitet sie stetig. Monate und Jahre bringen die Forscher im Regenwald Neuguineas unter indigenen Stämmen zu; sie erlernen ihre Sprache, studieren ihre Gebräuche, beobachten ihr Zusammenleben. Die Amerikanerin Nell Stone und ihr Mann Schuyler Fenwick, genannt Fen, kommen 1931 dorthin, als der Brite Bankson sich bereits am Fluss Sepik ein Revier für seine Studien gesichert hat. Er lebt bei den Kiona, einsam und seelisch ein wenig verwittert. Nell leidet unter Malaria-Schüben, sie ist erschöpft und betrübt, und als ihr Mann und sie schon entschieden sind, das Land Richtung Australien zu verlassen, kommt es zu einem folgenreichen Zusammentreffen mit Andrew Bankson. Die drei finden in mehrerlei Hinsicht zueinander: Bankson verhilft ihnen zu einem neuen Forschungsobjekt, dem Volk der Tam, und er fühlt sich durch die Begegnung belebt und auf obsessive Weise zu der jungen Wissenschaftlerin hingezogen. Lily King schildert feinsinnig die behutsame Annäherung zwischen Nell, Bankson und Fen, die Missverständnisse und Eitelkeiten, erotischen Verwicklungen und Zweifel. Es ist schön, wie die Autorin den Spieß umdreht und die Beobachter zu Beobachteten macht. Die Ethnologen selbst werden hier erforscht, in ihrer Leidenschaft, Wissensgier und Eifersucht.
Ihre Heldin Nell Stone hat King aus dem Geist von Margaret Mead geformt, die in den 1930er-Jahren der Superstar einer noch jungen Wissenschaft war. Die Anthropologin veröffentlichte 1928 unter den Fittichen ihres Lehrers Franz Boas die Arbeit „Coming of Age in Samoa“, eine Feldstudie, die Furore machte, weil sie nicht nur die Adoleszenz, die Riten und das Geschlechterverhältnis der Samoaner beschrieb, sondern ihre Darstellung provokativ der einengenden Moral westlicher Gesellschaften gegenüberstellte. Es war ein Kult- und Skandalbuch, das noch Jahre später von den Protagonisten der sexuellen Revolution als Bibel gehandelt wurde.
Nun sind zwischenzeitlich nicht wenige von Meads Thesen stark angezweifelt worden – das Schicksal eines jeden Forscherlebens. Ihre Bedeutung als Ikone der Wissenschaftsgeschichte und feministische Vordenkerin ist jedoch weiterhin unbestritten. Und ihr Leben ist so prall gefüllt mit abenteuerlichen Begebenheiten, dass sich gewiss ein Dutzend Romane darüber schreiben ließen.
Die 1962 geborene US-Amerikanerin Lily King hat für ihren vierten Roman eine Episode aus Margaret Meads Biografie herausgegriffen. Mead, ihr damaliger Ehemann Reo Fortune und Gregory Bateson, den sie später heiraten sollte, trafen 1933 für kurze Zeit am Sepik aufeinander. King macht einige Anleihen bei den Leben der drei Wissenschaftler: Nell Stone ist wie Mead eine selbstbewusste Frau, deren Erfolg ihren Mann demütigt. Reo Fortune erscheint wie Fen weniger als Wissenschaftler denn als Abenteurer: „Fen wollte die Eingeborenen nicht erforschen, er wollte selber einer sein. Sein Interesse war kein ontologisches. Der Reiz der Anthropologie lag für ihn nicht darin, die Geschichte der Menschheit zu ergründen, er lag darin, barfuß zu laufen, mit den Fingern zu essen und für alle hörbar zu furzen.“
Die detailreiche Beschreibung von Nells Arbeit, ihrer Annäherungen an die Frauen des Dorfes, ihrer Disziplin verdankt sich Berichten über Margaret Meads Studien. Der mit sich selbst hadernde Bankson entstammt wie Gregory Bateson einer englischen Forscherfamilie. King bedient sich zudem bei einigen Erkenntnissen, die Mead und ihre zeitweilige Geliebte Ruth Benedict – im Roman als Helen Benjamin firmierend – in den Dreißigerjahren von ihren Reisen mitgebracht haben. So lässt sie Nell Stone bei den Tam auf unbekannte Formen des Zusammenlebens stoßen, auf matriarchalische Strukturen, auf rituelle Handlungen, die sonst noch nie beobachtet wurden. Mit Mead teilt Nell ihren Humor und ihre Humanität; die Überheblichkeit anderer Anthropologen, die die abendländische Kultur als Krönung der Schöpfung betrachten, kennen Mead und ihre Romanschwester nicht. Es gehe um Menschen, nicht um Zoologie, heißt es einmal.
Aber nicht nur die beschriebenen Stämme in Kings Buch sind fiktiv, sondern auch die psychischen Verstrickungen der drei Protagonisten zumindest fiktionalisiert; das hier nicht verratene Romanende entfernt sich gänzlich von Margaret Meads Biografie. Kings Kunstfiguren emanzipieren sich nach und nach von der historischen Vorlage und werden in der facettenreichen, sinnlichen Erzählung zu dreidimensionalen Wesen. Zur Wirkung des Buches trägt nicht zuletzt bei, dass King den zwar stattlichen, aber doch fragil erscheinenden und mit einer tragischen Familiengeschichte geschlagenen Bankson im zweiten Kapitel zum Ich-Erzähler macht. Seine Skepsis und sein Begehren gestatten ihm umso aufmerksamere, nervös fiebrige Beobachtungen. Während Fen vollauf damit beschäftigt ist, seine Minderwertigkeitsgefühle durch den waghalsigen Diebstahl eines Kultobjekts zu kompensieren, kommen sich Nell und Bankson immer näher.
Wie Nell selbst das Beziehungsgeflecht entziffert und ihre Arbeit dennoch weiterverfolgt, können wir in ihren eingestreuten Tagebuchaufzeichnungen nachlesen – knappen Notizen, die einiges über ihr Verständnis der Ethnologie verraten. Einmal formuliert sie ein Prinzip ihrer Arbeit, das auf kuriose Weise auch auf Kings Roman zutrifft: „Man achtet viel stärker auf alles Übrige, wenn man keine Worte versteht. Sobald das Verstehen einsetzt, fällt so viel anderes weg. Man beginnt sich ganz auf die Worte zu verlassen, aber Worte sind eben nur bedingt verlässlich.“
Lily King betrachtet ihre Figuren beim Nicht-Verstehen und Suchen, und sie gestattet sich trotz der vielen wissenschaftshistorischen Anklänge beim Schreiben Offenheit und Neugier. So entsteht erzählerische Verlässlichkeit.
Lily King dreht den Spieß um,
sie beobachtet die Beobachter,
ihre Begierden und Zweifel
Margaret Mead, 1930 im American Museum of Natural History, New York. 1933 war die Anthropologin gemeinsam mit Reo Fortune und Gregory Bateson am Sepik-Fluss – diese Episode wird im Roman reflektiert.
Foto: Getty Images
Lily King: Euphoria. Roman. Aus dem Englischen von Sabine Roth. Verlag C. H. Beck. München 2015. 262 Seiten. 19,95 Euro.
E-Book: 15,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
In „Euphoria“ erzählt die US-amerikanische Schriftstellerin Lily King von drei Ethnologen und ihrer Begegnung mit dem
Stamm der Tam – der Roman wurde vom Leben der berühmten Anthropologin Margaret Mead inspiriert
VON ULRICH RÜDENAUER
Die Euphorie, erklärt die Anthropologin Nell Stone ihrem Kollegen Andrew Bankson, stelle sich nach ungefähr zwei Monaten ein. Dann habe man bei der Arbeit das Gefühl, „endlich den Zugang gefunden zu haben. Plötzlich erscheint alles ein Ganzes zu ergeben. Es ist purer Selbstbetrug – man ist ja erst seit acht Wochen da –, und was folgt, ist bodenlose Verzweiflung, weil sich nichts, aber auch gar nichts zusammenfügen will. Aber für diesen einen Augenblick meint man alles im Griff zu haben. Es ist ein ganz kurzer Rausch reinsten Glücks.“
Diesen Erfahrungstaumel möchte Lily King mit dem Titel ihres neuen Romans „Euphoria“ fassen, und er ist es, der die jungen Wissenschaftler ihres Buchs antreibt. Sie werden ihn noch einmal erleben, in einer intensiven, erkenntnisrauschhaften Nacht; die Verzweiflung aber begleitet sie stetig. Monate und Jahre bringen die Forscher im Regenwald Neuguineas unter indigenen Stämmen zu; sie erlernen ihre Sprache, studieren ihre Gebräuche, beobachten ihr Zusammenleben. Die Amerikanerin Nell Stone und ihr Mann Schuyler Fenwick, genannt Fen, kommen 1931 dorthin, als der Brite Bankson sich bereits am Fluss Sepik ein Revier für seine Studien gesichert hat. Er lebt bei den Kiona, einsam und seelisch ein wenig verwittert. Nell leidet unter Malaria-Schüben, sie ist erschöpft und betrübt, und als ihr Mann und sie schon entschieden sind, das Land Richtung Australien zu verlassen, kommt es zu einem folgenreichen Zusammentreffen mit Andrew Bankson. Die drei finden in mehrerlei Hinsicht zueinander: Bankson verhilft ihnen zu einem neuen Forschungsobjekt, dem Volk der Tam, und er fühlt sich durch die Begegnung belebt und auf obsessive Weise zu der jungen Wissenschaftlerin hingezogen. Lily King schildert feinsinnig die behutsame Annäherung zwischen Nell, Bankson und Fen, die Missverständnisse und Eitelkeiten, erotischen Verwicklungen und Zweifel. Es ist schön, wie die Autorin den Spieß umdreht und die Beobachter zu Beobachteten macht. Die Ethnologen selbst werden hier erforscht, in ihrer Leidenschaft, Wissensgier und Eifersucht.
Ihre Heldin Nell Stone hat King aus dem Geist von Margaret Mead geformt, die in den 1930er-Jahren der Superstar einer noch jungen Wissenschaft war. Die Anthropologin veröffentlichte 1928 unter den Fittichen ihres Lehrers Franz Boas die Arbeit „Coming of Age in Samoa“, eine Feldstudie, die Furore machte, weil sie nicht nur die Adoleszenz, die Riten und das Geschlechterverhältnis der Samoaner beschrieb, sondern ihre Darstellung provokativ der einengenden Moral westlicher Gesellschaften gegenüberstellte. Es war ein Kult- und Skandalbuch, das noch Jahre später von den Protagonisten der sexuellen Revolution als Bibel gehandelt wurde.
Nun sind zwischenzeitlich nicht wenige von Meads Thesen stark angezweifelt worden – das Schicksal eines jeden Forscherlebens. Ihre Bedeutung als Ikone der Wissenschaftsgeschichte und feministische Vordenkerin ist jedoch weiterhin unbestritten. Und ihr Leben ist so prall gefüllt mit abenteuerlichen Begebenheiten, dass sich gewiss ein Dutzend Romane darüber schreiben ließen.
Die 1962 geborene US-Amerikanerin Lily King hat für ihren vierten Roman eine Episode aus Margaret Meads Biografie herausgegriffen. Mead, ihr damaliger Ehemann Reo Fortune und Gregory Bateson, den sie später heiraten sollte, trafen 1933 für kurze Zeit am Sepik aufeinander. King macht einige Anleihen bei den Leben der drei Wissenschaftler: Nell Stone ist wie Mead eine selbstbewusste Frau, deren Erfolg ihren Mann demütigt. Reo Fortune erscheint wie Fen weniger als Wissenschaftler denn als Abenteurer: „Fen wollte die Eingeborenen nicht erforschen, er wollte selber einer sein. Sein Interesse war kein ontologisches. Der Reiz der Anthropologie lag für ihn nicht darin, die Geschichte der Menschheit zu ergründen, er lag darin, barfuß zu laufen, mit den Fingern zu essen und für alle hörbar zu furzen.“
Die detailreiche Beschreibung von Nells Arbeit, ihrer Annäherungen an die Frauen des Dorfes, ihrer Disziplin verdankt sich Berichten über Margaret Meads Studien. Der mit sich selbst hadernde Bankson entstammt wie Gregory Bateson einer englischen Forscherfamilie. King bedient sich zudem bei einigen Erkenntnissen, die Mead und ihre zeitweilige Geliebte Ruth Benedict – im Roman als Helen Benjamin firmierend – in den Dreißigerjahren von ihren Reisen mitgebracht haben. So lässt sie Nell Stone bei den Tam auf unbekannte Formen des Zusammenlebens stoßen, auf matriarchalische Strukturen, auf rituelle Handlungen, die sonst noch nie beobachtet wurden. Mit Mead teilt Nell ihren Humor und ihre Humanität; die Überheblichkeit anderer Anthropologen, die die abendländische Kultur als Krönung der Schöpfung betrachten, kennen Mead und ihre Romanschwester nicht. Es gehe um Menschen, nicht um Zoologie, heißt es einmal.
Aber nicht nur die beschriebenen Stämme in Kings Buch sind fiktiv, sondern auch die psychischen Verstrickungen der drei Protagonisten zumindest fiktionalisiert; das hier nicht verratene Romanende entfernt sich gänzlich von Margaret Meads Biografie. Kings Kunstfiguren emanzipieren sich nach und nach von der historischen Vorlage und werden in der facettenreichen, sinnlichen Erzählung zu dreidimensionalen Wesen. Zur Wirkung des Buches trägt nicht zuletzt bei, dass King den zwar stattlichen, aber doch fragil erscheinenden und mit einer tragischen Familiengeschichte geschlagenen Bankson im zweiten Kapitel zum Ich-Erzähler macht. Seine Skepsis und sein Begehren gestatten ihm umso aufmerksamere, nervös fiebrige Beobachtungen. Während Fen vollauf damit beschäftigt ist, seine Minderwertigkeitsgefühle durch den waghalsigen Diebstahl eines Kultobjekts zu kompensieren, kommen sich Nell und Bankson immer näher.
Wie Nell selbst das Beziehungsgeflecht entziffert und ihre Arbeit dennoch weiterverfolgt, können wir in ihren eingestreuten Tagebuchaufzeichnungen nachlesen – knappen Notizen, die einiges über ihr Verständnis der Ethnologie verraten. Einmal formuliert sie ein Prinzip ihrer Arbeit, das auf kuriose Weise auch auf Kings Roman zutrifft: „Man achtet viel stärker auf alles Übrige, wenn man keine Worte versteht. Sobald das Verstehen einsetzt, fällt so viel anderes weg. Man beginnt sich ganz auf die Worte zu verlassen, aber Worte sind eben nur bedingt verlässlich.“
Lily King betrachtet ihre Figuren beim Nicht-Verstehen und Suchen, und sie gestattet sich trotz der vielen wissenschaftshistorischen Anklänge beim Schreiben Offenheit und Neugier. So entsteht erzählerische Verlässlichkeit.
Lily King dreht den Spieß um,
sie beobachtet die Beobachter,
ihre Begierden und Zweifel
Margaret Mead, 1930 im American Museum of Natural History, New York. 1933 war die Anthropologin gemeinsam mit Reo Fortune und Gregory Bateson am Sepik-Fluss – diese Episode wird im Roman reflektiert.
Foto: Getty Images
Lily King: Euphoria. Roman. Aus dem Englischen von Sabine Roth. Verlag C. H. Beck. München 2015. 262 Seiten. 19,95 Euro.
E-Book: 15,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.07.2015Man sieht immer das, was man sucht
Einsam, zweisam, dreisam: Lily King verstrickt in "Euphoria" die Liebesgeschichte der Ethnologin Margaret Mead mit einem wissenschaftsgeschichtlichen Roman in schwüler Atmosphäre.
Eine schwere tropische Hitze liegt über dem Roman von Lily King. Wächserne, tellergroße Blätter säumen den Sepik, einen Fluss im Norden Neuguineas. Im Jahr 1932 treffen dort drei junge Ethnologen aufeinander, und es verschlingen sich Wissenschaft und Leidenschaft wie üppige Gewächse in diesem in den Vereinigten Staaten hochgelobten Buch der bei uns bisher kaum übersetzten amerikanischen Autorin.
Lily King bewegt sich an den Grenzen des historischen Romans. Denn sie orientiert sich an einer realhistorischen Gestalt: der Ethnologen-Ikone Margaret Mead. Sie übernimmt jede Menge Fakten aus dem Leben der seit ihrer ersten Veröffentlichung "Coming of Age in Samoa" (1928) weltberühmten Wissenschaftlerin, löst dann aber die Fiktion so vollständig von der Biographie ihres Vorbildes, dass sie eine ganz eigene Wendung nimmt. Zunächst folgt die Geschichte allerdings verbürgten Tatsachen: Margaret Mead und ihr zweiter Ehemann, der australische Ethnologe Reo Fortune, suchten nach einem Jahr der Feldforschung bei einem friedlichen Hochlandstamm im Torricelligebirge und einer zehrenden Zeit bei den unzugänglichen Mundugumor eine neue Herausforderung. Sie begegneten dem ebenfalls in der Region forschenden Engländer Gregory Bateson und verbrachten die nächsten Monate gemeinsam.
Diese Monate gestaltet Lily King auf wirklich lesenswerte Weise: Sie imaginiert die ehelichen Spannungen durch die Konkurrenz und die unterschiedlichen Methoden der Forschenden sowie die tiefe Einsamkeit des Engländers, der nach einem misslungenen Selbstmordversuch die anderen in seiner Nähe halten will. Sie schildert die fieberhafte Suche nach einem neuen Stamm und Forschungsobjekt, das sie am fiktiven Tamsee mit einem kunstfertigen Volk finden. Für die Darstellung von deren Lebensweise und Riten muss die Autorin viel gelesen und recherchiert haben. Über all dem liegt der Sog der Dreisamkeit, der osmotische Austausch von Gefühlen und Ideen. Dabei ist die satt-feuchte Atmosphäre des Romans so stark, dass sie dessen leichte perspektivische Schwächen überdeckt: Über weite Strecken ist der junge Engländer der Ich-Erzähler. Tagebuchartige Notizen der Protagonistin und ein langer, trunkener Monolog ihres Ehemannes sind in den Gang der Handlung eingefügt, damit wir auch aus ihrer Sicht unmittelbare Eindrücke erhalten. Warum diese tragfähige Konstruktion durch Passagen ergänzt wird, in denen eine weitere, gar nicht motivierte Instanz erzählt, bleibt rätselhaft und unbefriedigend, ebenso wie die oftmals allzu große Deutlichkeit der Dialoge.
Auch die ist gar nicht nötig, denn die intellektuelle Dimension des Romans erschließt sich von ganz allein: Die Erforscher menschlichen Verhaltens werden selbst in ihrer ganzen hilflosen Menschlichkeit gezeigt. So wird anschaulich, wie sehr ihre wissenschaftlichen Interessen und Ergebnisse von ihrer Prägung und ihrem Temperament abhängig sind. "Ich fragte sie, ob sie meine, dass man eine fremde Kultur jemals restlos verstehen könne. Ich sagte, je länger ich hier sei, desto absurder erschiene mir der Versuch, und im Grund interessiere mich inzwischen weit mehr die Frage, wie wir überhaupt darauf kamen, uns irgendeine Objektivität anzumaßen, wo wir doch jeder unsere eigene Definition der Dinge mitbrächten, unsere eigene Auffassung von Güte, Stärke, Männlichkeit, Weiblichkeit, Gott, Zivilisation, Recht und Unrecht." Wissenschaft, das vermittelt uns Lily King, nicht nur die Ethnologie, unterliegt den Beschränkungen der menschlichen Einsichtsfähigkeit und ist immer an eine Perspektive gebunden. Beobachten und Erleben sind voneinander nicht zu trennen.
Zur Eigenart historischer Romane gehört es, mit der Gestaltung von etwas Vergangenem eine ganze Menge über die Gegenwart zu sagen, und so führt die Fiktionalisierung von Leben und Werk einer der ersten Ethnologinnen mitten hinein in aktuelle Debatten, ist der Roman von Lily King auch eine Auseinandersetzung mit kulturrelativistischen Positionen, für die Margaret Mead bis heute steht. Die drei Protagonisten lesen wie im Rausch das an Ruth Benedicts "Patterns of Culture" orientierte Manuskript einer Freundin und sind tief bewegt von der Idee der Eigenständigkeit und Unvergleichbarkeit aller Kulturen. Doch die zu Beginn der dreißiger Jahre revolutionäre, sich gegen den Kolonialismus und ein verbreitetes biologistisches Denken richtende Annahme, fremde kulturelle Phänomene könnten allein aus sich selbst heraus verstanden werden, versieht der Roman mit einem skeptischen Fragezeichen. Denn den Ethnologen gelingt es nicht, aus ihrer eigenen Weltsicht auszubrechen. Und die Forscherin kommt angesichts willkürlich getöteter Säuglinge an einen Punkt, an dem sie dies auch gar nicht will.
Bis heute gilt Margaret Mead als Wegbereiterin der sexuellen Revolution, als eine der ersten, die in ihrer Forschung nachzuweisen versuchte, dass Geschlechterrollen nicht immer und überall gleich und naturgegeben sind. In Lily Kings Roman beobachtet die junge Frau beim Stamm der Tam eine Rollenumkehr. Nach einigen Monaten darf sie teilhaben an einer verrauchten Zeremonie in der Hitze einer Hütte, in der entfesselte weibliche Körper ihre erotische Unabhängigkeit bezeugen. Sie sehe, was sie suche, wirft ihr Mann ihr vor. Ihrer beider Verstrickung in den Geschlechterkampf zeigt einmal mehr die unlösbare Verbindung von Leben und Theorie, die dieser sinnlich-suggestive und gedanklich anregende Roman beglaubigt. Dabei nehmen die Züge des Kampfes immer bedrohlichere Formen an. Jede Art von Zivilisation sei nur ein dünner Firnis, bemerkt der Ehemann, darunter lauere überall Barbarei und Gewalt - und eine Dunkelheit, die fortlebt in allen Reisen zum Unerforschlichen, die seit Joseph Conrad unternommen werden.
SANDRA KERSCHBAUMER.
Lily King: "Euphoria". Roman.
Aus dem Englischen von Sabine Roth. Verlag C. H. Beck, München 2015. 262 S., geb., 19,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Einsam, zweisam, dreisam: Lily King verstrickt in "Euphoria" die Liebesgeschichte der Ethnologin Margaret Mead mit einem wissenschaftsgeschichtlichen Roman in schwüler Atmosphäre.
Eine schwere tropische Hitze liegt über dem Roman von Lily King. Wächserne, tellergroße Blätter säumen den Sepik, einen Fluss im Norden Neuguineas. Im Jahr 1932 treffen dort drei junge Ethnologen aufeinander, und es verschlingen sich Wissenschaft und Leidenschaft wie üppige Gewächse in diesem in den Vereinigten Staaten hochgelobten Buch der bei uns bisher kaum übersetzten amerikanischen Autorin.
Lily King bewegt sich an den Grenzen des historischen Romans. Denn sie orientiert sich an einer realhistorischen Gestalt: der Ethnologen-Ikone Margaret Mead. Sie übernimmt jede Menge Fakten aus dem Leben der seit ihrer ersten Veröffentlichung "Coming of Age in Samoa" (1928) weltberühmten Wissenschaftlerin, löst dann aber die Fiktion so vollständig von der Biographie ihres Vorbildes, dass sie eine ganz eigene Wendung nimmt. Zunächst folgt die Geschichte allerdings verbürgten Tatsachen: Margaret Mead und ihr zweiter Ehemann, der australische Ethnologe Reo Fortune, suchten nach einem Jahr der Feldforschung bei einem friedlichen Hochlandstamm im Torricelligebirge und einer zehrenden Zeit bei den unzugänglichen Mundugumor eine neue Herausforderung. Sie begegneten dem ebenfalls in der Region forschenden Engländer Gregory Bateson und verbrachten die nächsten Monate gemeinsam.
Diese Monate gestaltet Lily King auf wirklich lesenswerte Weise: Sie imaginiert die ehelichen Spannungen durch die Konkurrenz und die unterschiedlichen Methoden der Forschenden sowie die tiefe Einsamkeit des Engländers, der nach einem misslungenen Selbstmordversuch die anderen in seiner Nähe halten will. Sie schildert die fieberhafte Suche nach einem neuen Stamm und Forschungsobjekt, das sie am fiktiven Tamsee mit einem kunstfertigen Volk finden. Für die Darstellung von deren Lebensweise und Riten muss die Autorin viel gelesen und recherchiert haben. Über all dem liegt der Sog der Dreisamkeit, der osmotische Austausch von Gefühlen und Ideen. Dabei ist die satt-feuchte Atmosphäre des Romans so stark, dass sie dessen leichte perspektivische Schwächen überdeckt: Über weite Strecken ist der junge Engländer der Ich-Erzähler. Tagebuchartige Notizen der Protagonistin und ein langer, trunkener Monolog ihres Ehemannes sind in den Gang der Handlung eingefügt, damit wir auch aus ihrer Sicht unmittelbare Eindrücke erhalten. Warum diese tragfähige Konstruktion durch Passagen ergänzt wird, in denen eine weitere, gar nicht motivierte Instanz erzählt, bleibt rätselhaft und unbefriedigend, ebenso wie die oftmals allzu große Deutlichkeit der Dialoge.
Auch die ist gar nicht nötig, denn die intellektuelle Dimension des Romans erschließt sich von ganz allein: Die Erforscher menschlichen Verhaltens werden selbst in ihrer ganzen hilflosen Menschlichkeit gezeigt. So wird anschaulich, wie sehr ihre wissenschaftlichen Interessen und Ergebnisse von ihrer Prägung und ihrem Temperament abhängig sind. "Ich fragte sie, ob sie meine, dass man eine fremde Kultur jemals restlos verstehen könne. Ich sagte, je länger ich hier sei, desto absurder erschiene mir der Versuch, und im Grund interessiere mich inzwischen weit mehr die Frage, wie wir überhaupt darauf kamen, uns irgendeine Objektivität anzumaßen, wo wir doch jeder unsere eigene Definition der Dinge mitbrächten, unsere eigene Auffassung von Güte, Stärke, Männlichkeit, Weiblichkeit, Gott, Zivilisation, Recht und Unrecht." Wissenschaft, das vermittelt uns Lily King, nicht nur die Ethnologie, unterliegt den Beschränkungen der menschlichen Einsichtsfähigkeit und ist immer an eine Perspektive gebunden. Beobachten und Erleben sind voneinander nicht zu trennen.
Zur Eigenart historischer Romane gehört es, mit der Gestaltung von etwas Vergangenem eine ganze Menge über die Gegenwart zu sagen, und so führt die Fiktionalisierung von Leben und Werk einer der ersten Ethnologinnen mitten hinein in aktuelle Debatten, ist der Roman von Lily King auch eine Auseinandersetzung mit kulturrelativistischen Positionen, für die Margaret Mead bis heute steht. Die drei Protagonisten lesen wie im Rausch das an Ruth Benedicts "Patterns of Culture" orientierte Manuskript einer Freundin und sind tief bewegt von der Idee der Eigenständigkeit und Unvergleichbarkeit aller Kulturen. Doch die zu Beginn der dreißiger Jahre revolutionäre, sich gegen den Kolonialismus und ein verbreitetes biologistisches Denken richtende Annahme, fremde kulturelle Phänomene könnten allein aus sich selbst heraus verstanden werden, versieht der Roman mit einem skeptischen Fragezeichen. Denn den Ethnologen gelingt es nicht, aus ihrer eigenen Weltsicht auszubrechen. Und die Forscherin kommt angesichts willkürlich getöteter Säuglinge an einen Punkt, an dem sie dies auch gar nicht will.
Bis heute gilt Margaret Mead als Wegbereiterin der sexuellen Revolution, als eine der ersten, die in ihrer Forschung nachzuweisen versuchte, dass Geschlechterrollen nicht immer und überall gleich und naturgegeben sind. In Lily Kings Roman beobachtet die junge Frau beim Stamm der Tam eine Rollenumkehr. Nach einigen Monaten darf sie teilhaben an einer verrauchten Zeremonie in der Hitze einer Hütte, in der entfesselte weibliche Körper ihre erotische Unabhängigkeit bezeugen. Sie sehe, was sie suche, wirft ihr Mann ihr vor. Ihrer beider Verstrickung in den Geschlechterkampf zeigt einmal mehr die unlösbare Verbindung von Leben und Theorie, die dieser sinnlich-suggestive und gedanklich anregende Roman beglaubigt. Dabei nehmen die Züge des Kampfes immer bedrohlichere Formen an. Jede Art von Zivilisation sei nur ein dünner Firnis, bemerkt der Ehemann, darunter lauere überall Barbarei und Gewalt - und eine Dunkelheit, die fortlebt in allen Reisen zum Unerforschlichen, die seit Joseph Conrad unternommen werden.
SANDRA KERSCHBAUMER.
Lily King: "Euphoria". Roman.
Aus dem Englischen von Sabine Roth. Verlag C. H. Beck, München 2015. 262 S., geb., 19,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Sabine Vogel lässt sich mitreißen von Lily Kings komplexer Story um drei wissenschaftlich wie erotisch miteinander konkurrierende Anthropologen in Papua-Neuguinea. Wie die Autorin ihre Geschichte an die Vita der Anthropologin Margaret Mead anlehnt, wie sie Romantik und Liebe mit Unheil und Gewalt kontrastiert, scheint Vogel bestimmend für den Text zu sein, über dessen Aufbau die Rezensentin ruhig noch ein paar Worte mehr hätte verlieren dürfen. Spannend findet Vogel den Umstand, dass der Leser bei King zum Erforscher des Fiktionalen wird.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
"Erfreulich nüchtern erzählt."
Tim Caspar Böhme, die tageszeitung, 5. Dezember 2015
"Lehrreiche und spannende Entdeckung des äußeren und inneren Dschungels."
Ursula März, Die Zeit, 3. Dezember 2015
"Starker Stoff, brillant und bewegend."
Wolf Ebersberger, Nürnberger Nachrichten, 28. November 2015
"Im Grunde ist Wissenschaft reinste Erotik, und natürlich braucht es einen glänzend erzählten amerikanischen Roman, der uns daran erinnert: Euphoria von Lily King."
Anna-Lena Scholz, Zeit, 8. Oktober 2015
"Lily Kings hinreißender Liebes-, Kolonial- und Wissenschaftsroman."
Jutta Person, Cicero, Oktober 2015
"Eine tolle Geschichte."
Elke Schmitter, Der Spiegel, 1. August 2015
"Das exotische Setting, die völlig fremden Kulturen schlagen den Leser nolens volens in Bann. Das amouröse Dreiecksverhältnis der Wissenschaftler lässt ihn im Weiteren auch nicht gerade kalt, und Kings süffige Schreibe rundet das Ganzeab. Prima Urlaubslektüre."
Stephan Draf, Stern, 23. Juli 2015
"Spannungsgeladene Dreiecksbeziehung."
Yvonne Poppek, Süddeutsche Zeitung, 9. Juli 2015
"Eine fantastische Story [...]. Eine Reflexion über Weiblichkeit und Männlichkeit - und wie beides zusammenpasst."
Andrea Huss, Emotion, August 2015
"Spannend... intensiv, verführerisch, erotisch und intelligent... Es gibt so viele aufregende Details. Am Ende von 'Euphoria' seufzte ich vor Befriedigung und hatte nur den Wunsch, es möge weitergehen."
Joan Frank, San Francisco Chronicle
"Unglaublich leidenschaftlich und fantastisch geschrieben. Es ist schlicht einer der besten Romane, die ich seit Jahren gelesen habe und damit gehört Lily King zur obersten Garde unserer besten Romanciers."
Andre Dubus III
"King hat sich so intensiv in das Leben ihrer Figuren versenkt, dass sie auch nach dem Ende der Lektüre unsere Gefährten bleiben."
Camilla Gibb, The Guardian
Tim Caspar Böhme, die tageszeitung, 5. Dezember 2015
"Lehrreiche und spannende Entdeckung des äußeren und inneren Dschungels."
Ursula März, Die Zeit, 3. Dezember 2015
"Starker Stoff, brillant und bewegend."
Wolf Ebersberger, Nürnberger Nachrichten, 28. November 2015
"Im Grunde ist Wissenschaft reinste Erotik, und natürlich braucht es einen glänzend erzählten amerikanischen Roman, der uns daran erinnert: Euphoria von Lily King."
Anna-Lena Scholz, Zeit, 8. Oktober 2015
"Lily Kings hinreißender Liebes-, Kolonial- und Wissenschaftsroman."
Jutta Person, Cicero, Oktober 2015
"Eine tolle Geschichte."
Elke Schmitter, Der Spiegel, 1. August 2015
"Das exotische Setting, die völlig fremden Kulturen schlagen den Leser nolens volens in Bann. Das amouröse Dreiecksverhältnis der Wissenschaftler lässt ihn im Weiteren auch nicht gerade kalt, und Kings süffige Schreibe rundet das Ganzeab. Prima Urlaubslektüre."
Stephan Draf, Stern, 23. Juli 2015
"Spannungsgeladene Dreiecksbeziehung."
Yvonne Poppek, Süddeutsche Zeitung, 9. Juli 2015
"Eine fantastische Story [...]. Eine Reflexion über Weiblichkeit und Männlichkeit - und wie beides zusammenpasst."
Andrea Huss, Emotion, August 2015
"Spannend... intensiv, verführerisch, erotisch und intelligent... Es gibt so viele aufregende Details. Am Ende von 'Euphoria' seufzte ich vor Befriedigung und hatte nur den Wunsch, es möge weitergehen."
Joan Frank, San Francisco Chronicle
"Unglaublich leidenschaftlich und fantastisch geschrieben. Es ist schlicht einer der besten Romane, die ich seit Jahren gelesen habe und damit gehört Lily King zur obersten Garde unserer besten Romanciers."
Andre Dubus III
"King hat sich so intensiv in das Leben ihrer Figuren versenkt, dass sie auch nach dem Ende der Lektüre unsere Gefährten bleiben."
Camilla Gibb, The Guardian