In der Zeit von der Mitte des 11. bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts wurden Lebensarten und Einstellungen neu entwickelt, die, wenn auch immer wieder modifiziert, unsere westliche Kultur bis heute prägen. Zu denken ist z.B. an die Wiederbelebung bzw. Neugestaltung des städtischen Lebens, die Intensivierung der Kommunikation zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft oder die Entdeckung der Liebe als Raison d'être eines Menschenlebens. Die Renaissance des 12. Jahrhunderts, die Entstehung der Universitäten, die Philosophie der Scholastik, die höfische Minnedichtung und die Kunst der Gotik…mehr
In der Zeit von der Mitte des 11. bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts wurden Lebensarten und Einstellungen neu entwickelt, die, wenn auch immer wieder modifiziert, unsere westliche Kultur bis heute prägen. Zu denken ist z.B. an die Wiederbelebung bzw. Neugestaltung des städtischen Lebens, die Intensivierung der Kommunikation zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft oder die Entdeckung der Liebe als Raison d'être eines Menschenlebens. Die Renaissance des 12. Jahrhunderts, die Entstehung der Universitäten, die Philosophie der Scholastik, die höfische Minnedichtung und die Kunst der Gotik kennzeichnen einen umfassenden Mentalitätswandel in dieser Zeit. Zugleich blieben Strukturen bestimmend - z.B. die Landwirtschaft als Basis der Grundversorgung oder der ständische Aufbau der Gesellschaft -, die die Menschen fest in traditionellen Bahnen hielt. Dieses Spannungsverhältnisses berücksichtigend, gelingt es Peter Dinzelbacher meisterlich, die Veränderungen in Kultur, Mentalität und Alltag der Menschen im hohen Mittelalter lebendig werden zu lassen.
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Autorenporträt
Dr. phil. habil. Peter Dinzelbacher, geb. 1948, Lehrtätigkeit an verschiedenen Universitäten in Deutschland, Österreich, Italien und Dänemark, seit 1998 Honorarprofessor für Mentalitätsgeschichte an der Universität Wien. Zahlreiche Publikationen, speziell zur Religiosität und Mentalität des Mittelalters.
Inhaltsangabe
Aus dem Inhalt: Warum ein Buch über Klöster und Orden des Mittelalters? I. Eremiten, Anachoreten, Wüstenväter, Coinobiten - Die asketischen Formen des frühen Mönchtums Mönch und Kloster - allein und von aller Welt geschieden Frühchristliche Gemeindebildung und Kirchenorganisation Laxheit in der Stadt - Konzentration in der Wüste Antonius und Pachomius - Väter und Gelehrte in der Wüste Marcella, Paula, Melania und andere - Mütter, Intellektuelle und Fürsorgerinnen in den Städten und an ihrem Rand II. Noch einmal das 4. Jahrhundert - Die monastisch-klerikale Symbiose Am Wegesrand ein armer Mann ... St. Martin mit dem Schwerte teilt den warmen Mantel unverweilt ... Martin als Bischof und Abt III. Irische und angelsächsische Mönche, Asketen, Missionare Hibernia christiana Der Apostel der Iren - der heilige Patrick Klöster und Herrscher Klöster und paruchia Die Inselasketen Die irischen Schreibschulen Von Insel zu Insel - Klöster in England Von einem der auszog ... - Columban der Jüngere Der angelsächsische "Apostel der Deutschen" - Bonifatius Der Ausbau des klösterlichen Netzwerkes Briefliche Kontaktpflege - Mitteilungen, Bitten, Ermahnungen Bonifatius als Europäer Eroberung und Mission Mission und Herrschaft Mission und Eroberung der Seelen IV. Herrschaft der Regel - geregelte Herrschaft Vater des abendländischen Mönchtums - Benedikt von Nursia Die Regula Benedicti - reine Interpretationssache Erste Reformen nach benediktinischem Modell - Benedikt von Aniane Die sichtbare Gestalt der Regel - der St. Galler Klosterplan V. Geist und Körper - Gestalt und Aufgaben des klösterlichen Alltags Das mönchische Gewand als Kleid der Seele Harmonie, Rhythmik, Metrik - der Chorgesang Uns bleiben nur nackte Namen - die memoria Kostbarer Inhalt und kostbare Form - liturgisches Gerät und kirchliche Ausstattung Steifgefrorene Finger, schmerzender Rücken, müde Augen - das Skriptorium Die Macht des Wissens - die Bibliotheken VI. Herrschaft über Land und Leute - Wirtschaft im Kloster VII. Cluny - systeme ecclesial Ein neuer Anfang - die Gründung Clunys Die Organisation des Klosterverbandes Rund um den Tag Symbole des Himmelsreiches - die Kirchenbauten Clunys Ein Kloster macht noch lange keine Bewegung - die Reformen in Gorze und Hirsau VIII. Die Zisterzienser Die Anfänge in Citeaux Einzelne Klöster, gemeinsame Entscheidungen - die Organisation des Ordens Moore, Mühlen, Mauern - die Zisterzienser als Ingenieure und Baumeister Beredter Streiter - mächtig durch das Wort IX. Milites Christi: Die Ritterorden Die Arme Ritterschaft Christi vom Salomonischen Tempel Johanniter und Malteser - vom Hospital in Jerusalem zur Inselfestung Ordo domus Sanctae Mariae Theutonicorum - der Deutsche Orden X. Umbruch und Aufbruch im 12. und 13. Jahrhundert - Urbanisierung und Intensivierung geistlichen Lebens XI. Das Verlöbnis mit Frau Armut - die Bettelorden Franz von Assisi - kein Händler mehr, ein Heiliger ...
Aus dem Inhalt: Warum ein Buch über Klöster und Orden des Mittelalters? I. Eremiten, Anachoreten, Wüstenväter, Coinobiten - Die asketischen Formen des frühen Mönchtums Mönch und Kloster - allein und von aller Welt geschieden Frühchristliche Gemeindebildung und Kirchenorganisation Laxheit in der Stadt - Konzentration in der Wüste Antonius und Pachomius - Väter und Gelehrte in der Wüste Marcella, Paula, Melania und andere - Mütter, Intellektuelle und Fürsorgerinnen in den Städten und an ihrem Rand II. Noch einmal das 4. Jahrhundert - Die monastisch-klerikale Symbiose Am Wegesrand ein armer Mann ... St. Martin mit dem Schwerte teilt den warmen Mantel unverweilt ... Martin als Bischof und Abt III. Irische und angelsächsische Mönche, Asketen, Missionare Hibernia christiana Der Apostel der Iren - der heilige Patrick Klöster und Herrscher Klöster und paruchia Die Inselasketen Die irischen Schreibschulen Von Insel zu Insel - Klöster in England Von einem der auszog ... - Columban der Jüngere Der angelsächsische "Apostel der Deutschen" - Bonifatius Der Ausbau des klösterlichen Netzwerkes Briefliche Kontaktpflege - Mitteilungen, Bitten, Ermahnungen Bonifatius als Europäer Eroberung und Mission Mission und Herrschaft Mission und Eroberung der Seelen IV. Herrschaft der Regel - geregelte Herrschaft Vater des abendländischen Mönchtums - Benedikt von Nursia Die Regula Benedicti - reine Interpretationssache Erste Reformen nach benediktinischem Modell - Benedikt von Aniane Die sichtbare Gestalt der Regel - der St. Galler Klosterplan V. Geist und Körper - Gestalt und Aufgaben des klösterlichen Alltags Das mönchische Gewand als Kleid der Seele Harmonie, Rhythmik, Metrik - der Chorgesang Uns bleiben nur nackte Namen - die memoria Kostbarer Inhalt und kostbare Form - liturgisches Gerät und kirchliche Ausstattung Steifgefrorene Finger, schmerzender Rücken, müde Augen - das Skriptorium Die Macht des Wissens - die Bibliotheken VI. Herrschaft über Land und Leute - Wirtschaft im Kloster VII. Cluny - systeme ecclesial Ein neuer Anfang - die Gründung Clunys Die Organisation des Klosterverbandes Rund um den Tag Symbole des Himmelsreiches - die Kirchenbauten Clunys Ein Kloster macht noch lange keine Bewegung - die Reformen in Gorze und Hirsau VIII. Die Zisterzienser Die Anfänge in Citeaux Einzelne Klöster, gemeinsame Entscheidungen - die Organisation des Ordens Moore, Mühlen, Mauern - die Zisterzienser als Ingenieure und Baumeister Beredter Streiter - mächtig durch das Wort IX. Milites Christi: Die Ritterorden Die Arme Ritterschaft Christi vom Salomonischen Tempel Johanniter und Malteser - vom Hospital in Jerusalem zur Inselfestung Ordo domus Sanctae Mariae Theutonicorum - der Deutsche Orden X. Umbruch und Aufbruch im 12. und 13. Jahrhundert - Urbanisierung und Intensivierung geistlichen Lebens XI. Das Verlöbnis mit Frau Armut - die Bettelorden Franz von Assisi - kein Händler mehr, ein Heiliger ...
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