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Europäische Historiker verstehen heute das spätere Mittelalter als eine Formation von gewisser Einheitlichkeit im lateinischen Europa, jedenfalls insofern, als es sinnvoll erscheint, an seine ganze geographische Ausdehnung gleichartige Fragen zu stellen. Die Antworten zeigen jedoch im Gegenüber oder Miteinander autochthoner und durch Kulturtransfer von anderswoher übernommener Tatbestände und Prozesse, dass selbst das lateinische Europa verschieden, partiell sogar sehr verschieden gewesen ist. Der gemeinsame Ausgangspunkt wird dadurch nicht wertlos. Ist es möglich, von "gradueller Gleichheit"…mehr

Produktbeschreibung
Europäische Historiker verstehen heute das spätere Mittelalter als eine Formation von gewisser Einheitlichkeit im lateinischen Europa, jedenfalls insofern, als es sinnvoll erscheint, an seine ganze geographische Ausdehnung gleichartige Fragen zu stellen. Die Antworten zeigen jedoch im Gegenüber oder Miteinander autochthoner und durch Kulturtransfer von anderswoher übernommener Tatbestände und Prozesse, dass selbst das lateinische Europa verschieden, partiell sogar sehr verschieden gewesen ist. Der gemeinsame Ausgangspunkt wird dadurch nicht wertlos. Ist es möglich, von "gradueller Gleichheit" oder gar von verschiedenen Phasen relativ einheitlicher, nur gegeneinander zeitlich verschobener Abläufe zu sprechen? Die Autoren begeben sich auf die Spur einer europäischen Geschichte und stellen diese einer nicht begreifbaren, aber auch nicht angreifbaren Addition von Nationalgeschichten entgegen.
Autorenporträt
Rainer C. Schwinges ist Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Bern.
Christian Hesse ist Privatdozent für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Bern.
Peter Moraw, geboren 1935, ist emeritierter Professor für Landesgeschichte an der Universität Gießen.
Rezensionen
"So groß wie die regionale Vielfalt des Gebotenen [...] sind das thematische Spektrum, die Zugriffsweisen und der inhaltliche Perspektivenreichtum dieses Buches, das sowohl Orientierung bietet als auch neue Anstöße gibt und den lebensweltlichen Reichtum des Alten Europa einmal mehr ausdrücklich vor Augen führt." Kurt Andermann in: Zeitschrift für Geschichte des Oberrheins 155/2007 "Die wichtigste Erkenntnisleistung der Aufsatzsammlung besteht zweifellos in der vielfältigen und fundierten Durchleuchtung signifikanter Aspekte des europäischen Spätmittelalters. Dank der soliden bis vorzüglichen Qualität der Beiträge gelingen differenzierte Einblicke in eine Epoche, die für das Verständnis des modernen Europa von grundlegender Bedeutung ist." Caspar Hirschi in: Zeitschrift für historische Forschung 34/2007, Heft 3