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Politisch kommt Europa nicht voran, so scheint es: Die Verfassung ist gescheitert. Doch das ist nur die eine Seite der Medaille. Die Unternehmen haben das enorme Potenzial Europas längst erkannt - und sie geben den Schritt vor.
Denn Europa hat wichtige wirtschaftliche Trümpfe in der Hand: Mit 450 Millionen Einwohnern hat es mehr potenzielle Konsumenten als die Vereinigten Staaten und Japan zusammen. Es steht bei der Bevölkerungsgröße nach China und Indien an Nummer drei in der Welt und hat den größten Binnenmarkt für Güter und Dienstleistungen.
Hinzu kommt: Europa hat eine attraktive
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Produktbeschreibung
Politisch kommt Europa nicht voran, so scheint es: Die Verfassung ist gescheitert. Doch das ist nur die eine Seite der Medaille. Die Unternehmen haben das enorme Potenzial Europas längst erkannt - und sie geben den Schritt vor.
Denn Europa hat wichtige wirtschaftliche Trümpfe in der Hand: Mit 450 Millionen Einwohnern hat es mehr potenzielle Konsumenten als die Vereinigten Staaten und Japan zusammen. Es steht bei der Bevölkerungsgröße nach China und Indien an Nummer drei in der Welt und hat den größten Binnenmarkt für Güter und Dienstleistungen.

Hinzu kommt: Europa hat eine attraktive Idee - es zeigt, wie man aus jahrhundertelanger Feindschaft und blutigen Kriegen Versöhnung und dauerhaften Frieden machen kann. Europäer denken langfristiger, sie geben der Nachhaltigkeit und dem Umweltschutz ein größeres Gewicht. Sie sind stabilitätsbewusster, toleranter und vor allem internationaler orientiert als Amerikaner und Asiaten.

Hüfners Analyse ist klar: Europa, nicht die USA oder China, wird die prägende wirtschaftliche und politische Macht des kommenden Jahrzehnts.

Mit einem Vorwort von Jean-Claude Juncker
Viele sagen: Europa ist in der Krise. Aber täuschen wir uns nicht: Europa ist heute schon stärker, als wir denken. Und es wird noch viel stärker werden: wirtschaftlich, politisch, kulturell. Europa wird die Macht von morgen.
"Martin Hüfner nennt die Gründe, warum wir stolz auf Europa sein können."
Jean-Claude Juncker, Premierminister von Luxemburg,
Träger des Internationalen Karlspreises zu Aachen 2006
Autorenporträt
Martin Hüfner hat viele Jahre als Chefvolkswirt bzw. senior economist bei der HypoVereinsbank und bei der Deutschen Bank gearbeitet. In Brüssel leitete er den renommierten Wirtschafts- und Währungsausschuss der europäischen Chefvolkswirte. Heute ist er unabhängiger Berater. Er schreibt für die New York Times, das Wallstreet Journal, die Financial Times und große Zeitungen in Deutschland und der Schweiz.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.05.2006

Viel Optimismus
Die europäische Integration und ihre Folgen

Europa befindet sich angesichts der gescheiterten Verfassungsreferenden in Frankreich und den Niederlanden in der Krise. Auch ökonomisch betrachtet, taugt der Kontinent derzeit kaum für eine Führungsrolle. "Europa", konstatiert dennoch Martin Hüfner, "ist stärker, als wir denken." Uns stehe ein europäisches Jahrzehnt bevor. Zu Recht weist der frühere Chefvolkswirt der Hypo-Vereinsbank und Senior Economist der Deutschen Bank populäre Irrtümer zurück, etwa daß die EU-Ost-Erweiterung insgesamt Arbeitsplätze vernichte oder die EU für die Bürokratisierung allein verantwortlich zeichne. Man denke nur an die Brüsseler Antidiskriminierungsrichtlinie, die von der rot-grünen Bundesregierung noch wesentlich erweitert wurde. Und die Integration der Staaten Osteuropas hat - im Interesse hiesiger Arbeitsplätze - erst das Bewußtsein für die zu hohen deutschen Löhne geschaffen. Der Autor benennt zudem Vorteile Europas, die bisweilen unterschätzt werden, wie die Existenz des größten Binnenmarktes der Welt oder die erfolgreiche Transformation von Plan- in Marktwirtschaften.

Gleichwohl ist vieles, was er anführt, wenig handfest. Der neue Stil, den Europa in der Weltpolitik verfolge und der ihm so viele "Freunde" einbringe, dürfte eher der Not als einer Tugend geschuldet sein. Militärische Stärke - und das heißt zugleich: die Schwäche Europas - scheint für Hüfner ohne jede Bedeutung zu sein. Ob die von ihm festgestellten "emotionalen Qualitäten" Europas sich als belastbar erweisen, möchte man lieber nicht auf die Probe gestellt sehen. Hüfner vertritt aufgrund der europäischen Integration die Überzeugung, daß die Nationalstaaten in Zukunft verschwinden. Mindestens so viele Argumente sprechen für eine Renaissance der Nationalstaaten. Eine schlüssige Analyse müßte beide Entwicklungen berücksichtigen. Es ist erfrischend zu lesen, daß Hüfner Europa Vorteile in der Globalisierung gegenüber Amerika und Asien attestiert. Aber auf einem anderen Blatt steht, ob es auch realistisch ist. In dem Maße, in dem der Autor Europa überschätzt, unterschätzt er die Vereinigten Staaten, China und Indien. Fragen nach der politischen Union, der europäischen Verfassung und der Erweiterung beziehungsweise Vertiefung der Union harren weiterhin einer Beantwortung. Zum weltweiten Modell taugt das kaum. Hüfner möchte dem verbreiteten Pessimismus etwas entgegensetzen und erweist sich dabei als blinder Optimist.

RALF ALTENHOF

Martin Hüfner: Europa. Die Macht von morgen. Carl Hanser Verlag, München/Wien 2006. 308 S., 19,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Er habe Martin Hüfners optimistische Europabegeisterung zwar gerne gelesen, allein, seufzt Rezensent Ralf Altenhof, ihm fehle der Glaube. Denn realistisch sei ein solches "starkes" Europa nun einmal nicht. Die europäische Außenpolitik sieht er im Gegensatz zum Autor eher als "Not" denn als "Tugend". Auch stellt für Hüfner die militärische Impotenz Europas offenbar im Gegensatz zum Rezensenten kein Problem dar, und wenn Hüfner von einer Zukunft ohne Nationalstaaten träumt, fallen Altenhof mindestens genauso viele Argumente für deren Renaissance ein. Insgesamt kommt ihm das alles "wenig handfest" vor. Allerdings weise Hüfner "zu Recht" darauf hin, dass die Osterweiterung keineswegs Arbeitsplätze insgesamt vernichtet, oder dass die EU nicht allein für die Bürokratisierung verantwortlich sei. "Zum weltweiten Modell", schließt der Rezensent seinerseits mit einem Glaubensbekenntnis, seien Hüfners Analysen wohl wenig geeignet, wohl aber als probate Medikation gegen einen grassierenden Pessimismus.

© Perlentaucher Medien GmbH
"... ein engagiertes Plädoyer für Europa." NZZ am Sonntag, 26. Februar 2006

"... mit erfrischendem Optimismus und mit der Vernunft eines Ökonomen beschreibt Hüfner den Zustand der EU." Handelsblatt, 3./4./5. März 2006

"Es gibt viele Bücher über Europa und über den wirtschaftlichen Erfolg dieses Kontinents. Hüfners volkswirtschaftlicher Blick und seine Analyse geht aber über vieles hinaus, was in der Vergangenheit schon gesagt wurde. Das Buch ist für wirtschaftlich interessierte Leser lesenswert - und für begeisterte Europäer sowieso." WIKU, 22. März 2006

"Seine überraschende Prognose leitet er ab aus einer detailreichen, spannend geschriebenen Analyse von Europas gemeinhin unterschätzten wirtschaftlichen Trümpfen." stocks, 24. Februar 2006