Zygmunt Bauman tritt mit seinen Beobachtungen und Analysen zurZukunft Europas den Beweis an, dass Europa durchaus die Möglichkeitenhat, die gewaltigen Herausforderungen des einundzwanzigsten Jahrhundertszu meistern.Er plädiert in seinen tief in der europäischen Geistesgeschichte verwurzeltenEssays für ein Festhalten am Projekt Europa."Sinn und Wahnsinn der Moderne" - eine Laudatio von Ulrich Beck aufden großen Soziologen und Philosophen beschließt den Band.Mehr als je zuvor benötigt unser von Konfliktengeschüttelter Planet jene Qualitäten, die insbesondereEuropa in seiner mehr als zweitausendjährigen Geschichteerworben hat: die Fähigkeit zur Selbstkritik,zu Forschung und Experiment und zur Einsicht, dasses alternative und bessere Formen des menschlichenMiteinanders geben kann. Und sein Engagement,nach Möglichkeiten und Wegen zu suchen, das Erkanntein die Praxis umzusetzen.Zurzeit jedoch zeigt sich Europa in der sich schnelländernden Welt unsicher: ohne Visionen, in seinenRessourcen begrenzt und ohne Willenskraft, sichdieser Aufgabe zu stellen.Zygmunt Bauman tritt den Beweis an, dass Europamit seinen schwer erkämpften historischen Lektioneneine wichtige Rolle spielen kann beim Wechsel voneiner Hobbes'schen Welt, in der jeder des anderenFeind ist, zu der des friedlichen Miteinanders derMenschheit, die Kant vorschwebte.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Martin Winter kennt und schätzt den britisch-polnischen Soziologen Zygmunt Bauman als einen jener "zornigen alten Männer", die von der Hoffnung auf eine bessere Welt, die sie nach 1945 schöpften, nicht lassen wollen. Und deswegen sieht er auch über einige historische Fehldeutungen hinweg, wenn Bauman in seiner neuen Streitschrift die verzagten Europäer zu mehr Abenteuerlust auffordert. Krisenbewältigung kann doch nicht alles gewesen sein! Bauman möchte Europa zu einem globalen Vorbild machen, für eine "umfassende, universale, humane Gesellschaft", die gegen Wirtschaft und Finanzen wieder den Menschen setzt. Wenn es Europa gäbe, seufzt Winter, wäre das vielleicht genau das Richtige...
© Perlentaucher Medien GmbH
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