Timothy Garton Ash
Broschiertes Buch
Europa
Eine persönliche Geschichte
Übersetzung: Wirthensohn, Andreas
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Zerstört, geteilt, geeint - Europa zwischen Taumel und Triumph
Timothy Garton Ash schreibt eine ganz persönliche Geschichte Europas, beginnend 1945 mit der Stationierung seines Vaters in Deutschland. Er erzählt von Freunden wie Václav Havel, erinnert sich an den Mauerfall, den Jugoslawienkrieg, Eurokrise und Flüchtlingsdrama. Seine Analyse der europäischen Geschichte zeigt, wie dringend wir einen freien und geeinten Kontinent brauchen.
Timothy Garton Ash schreibt eine ganz persönliche Geschichte Europas, beginnend 1945 mit der Stationierung seines Vaters in Deutschland. Er erzählt von Freunden wie Václav Havel, erinnert sich an den Mauerfall, den Jugoslawienkrieg, Eurokrise und Flüchtlingsdrama. Seine Analyse der europäischen Geschichte zeigt, wie dringend wir einen freien und geeinten Kontinent brauchen.
Timothy Garton Ash, 1955 geboren, ist Professor für Europäische Studien an der Universität Oxford und Senior Fellow an der Hoover Institution der Stanford University, daneben schreibt er regelmäßig für wichtige internationale Zeitungen und Zeitschriften. Er lebt in Oxford.
Produktdetails
- Verlag: DTV
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 451
- Erscheinungstermin: 12. Juni 2025
- Deutsch
- Abmessung: 210mm x 136mm x 38mm
- Gewicht: 480g
- ISBN-13: 9783423352574
- ISBN-10: 3423352574
- Artikelnr.: 71958164
Herstellerkennzeichnung
dtv Verlagsgesellschaft
Tumblingerstraße 21
80337 München
produktsicherheit@dtv.de
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
"My Homelands" heißt Timothy Garton Ashs Buch im Original, ein Titel der vieldeutiger und inspirierender ist als im Deutschen. Ja, Ash ist in ganz Europa heimisch geworden, hat überall Kontakte gepflegt und spricht perfekt mehrere Sprachen, notiert Rezensent Martin Schulze Wessel, der selbst ein ausgewiesener Osteuropahistoriker ist. Bewundernd begleitet er Ash auf seinen immer aus persönlichen Erinnerungen gespeisten Streifzügen durch die europäische Geschichte und Gegenwart und verweist besonders auf ein Kapitel, in dem Ash erzählt, wie er noch zu Mauerzeiten einmal unangemeldet bei Vaclav Havel reinplatzte. Ash hat laut Schulze Wessel auch einen klaren Blick auf die politischen Problematiken seiner "Heimatländer", die Russophilie in Deutschland, die Abkehr von der liberalen Demokratie in Polen, den Brexit zuhause: Schulze Wessel bewundert auch, dass Ash es versteht, diese Probleme als Herausforderungen und nicht unbedingt als Zeichen für Schlimmeres zu beschreiben.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Garton Ashs Erzählung ist ebenso lehrreich wie unterhaltsam und zuweilen witzig, sie stimmt aber auch nachdenklich und enthält eindringliche Warnungen. (...) Ashs Europäische Geschichte erzählt Geschichten, zugleich ist sie ein starkes Plädoyer für die historische Urteilskraft." Martin Schulze, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.08.23 "Sein neues Buch zeigt Timothy Garton Ash einmal mehr als Mann der nüchternen, klugen Analyse und zugleich als einen leidenschaftlichen Europäer, den die Idee von einem freien und ungeteilten Kontinent antreibt." Holger Heimann, NZZ am Sonntag, 25.06.23 "Es gibt keine literarischen oder akademisch-historiografischen Arbeiten über die Entwicklungen Europas in den letzten 40 Jahren, die sich an Durchblick,
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Engagement und Formulierungskunst mit dieser Studie messen können." Paul Michael Lützeler, Tagesspiegel, 24.05.23 "Das neue Buch von Timothy Garton Ash ist ein Musterbeispiel für eine aus einer engagierten Teilnehmerperspektive, einem mitleidenden und urteilenden Blickwinkel verfassten Geschichte unseres Kontinents. 'Europa' als politisches Projekt zu erkennen, hilft dieses ebenso anregende wie spannende Buch." Micha Brumlik, taz, 26.04.23 "Die Nachkriegszeit und die Nachwendezeit enden mit dem neuen Krieg, so Garton Ash. Was kommt, kann ein Historiker nicht vorhersagen, aber einen Eindruck davon, was Europa einmal gewesen ist, vermittelt er brillant." Mara Delius, Die Welt, 23.04.23 "In 'Europa' ringt Timothy Garton Ash um Positionen in der gegenwärtigen Krise ... Es ist ein persönlicher Rückblick die europäische Integration, angereichert mit alten Tagebucheinträgen, die den Historiker als emotionalen Teilnehmer der Geschichte zeigen." Thomas Zaug, Neue Züricher Zeitung, 19.04.23 "Wie konnte ein so einleuchtendes Glück wie die EU so in die Krise geraten? Timothy Garton Ash wagt in seinem mitreißend persönlichen Buch "Europa" einige unbehagliche Antworten." Gustav Seibt, SZ Online, 17.04.23 "Dieses Buch, das zahlreiche historische Erfahrungen bündelt, ist sehr lehrreich." Catrin Stövesand, DLF Andruck, 17.04.23
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Inmitten einer Zeit, in der die Weltordnung durchgerüttelt wird, in der die europäischen Institutionen im Krisenmodus verharren und angesichts von illiberalen und antidemokratischen Fliehkräften in einigen europäischen Nationen sind publizistische Leuchttürme nötig. Der …
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Inmitten einer Zeit, in der die Weltordnung durchgerüttelt wird, in der die europäischen Institutionen im Krisenmodus verharren und angesichts von illiberalen und antidemokratischen Fliehkräften in einigen europäischen Nationen sind publizistische Leuchttürme nötig. Der renommierte Historiker Timothy Garton Ash, ein Homo Europaeus, als 59. Karlspreisträger somit in einer Reihe mit Winston Churchill, Robert Schuman und Henry Kissinger, hätte mit seiner „persönlichen Geschichte“ einen großen Beitrag leisten können, mit großen historischen Lehren und Visionen für die Zukunft.
Aus seinem Buch ist eine Erzählung geworden, umfangreich aber kursorisch, detailreich aber mit wenigen Neuigkeiten. Er geleitet durch die Jahre seit der Landung seines Vaters als britischer Soldat in der Normandie bis in die Gegenwart. Vielleicht sind Dichte und Fülle der Geschehnisse der Grund, dass manche historischen Ereignisse mit komplexen Folgen nur in wenigen Sätzen zusammengefasst werden. Bei vielen Passagen wären seine tieferen Gedanken, Analysen oder Interpretationen interessant gewesen; Ash könnte dies inzwischen völlig frei von politischer Verdächtigung oder der Gefahr von Inanspruchnahme durch die Falschen tun. Stattdessen reihen sich eine Vielzahl von anekdotischen Begegnungen mit Personen der Zeitgeschichten – wobei der leise Verdacht entsteht, der Autor ist nicht ganz frei von Eitelkeiten – aber auch mit einfachen Menschen, in oftmals eindrucksvollen Episoden, deren Schicksal symbolisch oder bedeutsam für die Erzählung der Geschichte Europas ist. So webt Ash einen „Kaleidoteppich“ (eine wundervolle Wortschöpfung Ashs) der Geschichte Europas. Man sieht sich aber dieses Stück Stoff an und weiß nicht, wofür es gut ist und was man nun damit machen soll.
Ein Beispiel? Er bekennt sich zum Liberalismus und sieht dessen heutige Ausprägung kritisch. Er diagnostiziert ihm „Hybris“ und konstatiert, dass der Liberalismus die Hälfte der Menschen im Hinblick auf die wirtschaftliche, kulturelle und soziale Situation aus dem Blick verloren habe. „Liberalismus beinhaltet Gleichheit“, und hier hätte man gerne seine Ideen und Visionen zu einem Liberalismus gelesen, der auch die untere Hälfte zu erreichen versucht.
Ein großer Historiker und Autor widmet sich einem anspruchsvollen Thema, spürbar seinem Lebensthema. Aber er lässt eine Schlussfolgerung, seine Interpretation oder eine Orientierung für die Zukunft offen. Bezeichnenderweise verlegt er sein Abschlusskapitel symbolisch an den mystischen Ort des Orakels von Delphi: Ein verschwommenes Bild, benebelt von der Wucht der Erwartung. Und am Ende vielleicht sogar ein kluger Schluss.
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