Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Politik - Thema: Europäische Union, Note: 1,0, Technische Universität Chemnitz (Politikwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs endete der Ost-West-Konflikt. Der Kampf der Ideologien wurde vom "Kampf der Kulturen" abgelöst, welcher seinen Schauplatz unter anderem im Mittelmeerraum haben sollte - so zumindest die umstrittene Prophezeiung von Samuel P. Huntington. Tatsächlich wurde von den südlichen EU-Ländern mit Blick auf Nordafrika schon damals ein Bedrohungsszenario skizziert, welches letztlich den Anlass dafür gab, auf eine gemeinsam koordinierte Mittelmeerpolitik hinzuwirken. Als Ergebnis der Konferenz von Barcelona entstand im Jahre 1995 unter Einbindung der Mittelmeerdrittländer zunächst die "Euro-Mediterrane Partnerschaft", 13 Jahre später folgte die "Union für den Mittelmeerraum".Beide Projekte gelten mittlerweile als weitgehend gescheitert. So sei etwa die Mittelmeerunion "[heute] nahezu von der politischen Bildfläche verschwunden". Doch wie konnte es dazu kommen? Das Anliegen dieser Arbeit ist es, die Entwicklung der institutionalisierten EU-Mittelmeerpolitik von ihren Anfängen zu Beginn der 1990er Jahre bis in die Gegenwart nachzuzeichnen, die offensichtlichen Diskrepanzen zwischen Anspruch und Wirklichkeit herauszuarbeiten und mögliche Perspektiven für die Zukunft aufzuzeigen. In diesem Kontext gilt es, die Frage zu klären, inwiefern Chancen und Risiken der Institutionalisierung miteinander korrelieren und in welchen Bereichen bzw. unter welchen Bedingungen sich der einst viel beachtete Ansatz doch noch zu einem Erfolgsmodell entwickeln kann.
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