Die untersuchten 18 PPP-Projekte weisen im Vergleich zu konventionellen Benchmarks zwischen 17% und 35% günstigere Lebenszykluskosten über 25 Jahre bei oftmals überdurchschnittlichen Qualitäten von Bau und Betrieb auf. Die PPP-Kommunen bewerten die Bau- und Betriebsleistung mit 1,7 (1 = sehr gut, 5 = unbefriedigend). Die Projekte zeigen eine hohe Effizienz im Bauprozess: Die Neubaukosten liegen zwischen 15% und 20%, die Bauzeiten um 30% unter BKI. Die Kosten- und Terminsicherheit ist nahe beim Optimum. Bei den Betriebsleistungen finden sich bemerkenswert gute Ergebnisse bei der Instandhaltung: Während bei den KGSt-Vergleichsdaten die Instandhaltungsbudgets über 50% unter dem Soll für ein mittleres Instandhaltungsniveau liegen, verfügen die 18 PPP-Projekte über überdurchschnittliche Budgets. Dabei ist das Instandhaltungsmanagement sehr effizient organisiert: Sog. Service Levels definieren für die wesentlichen Bauteile die im Vertragsverlauf einzuhaltenden Qualitäten. Es gibt Nutzeransprüche auf Einhaltung von Reaktions- und Behebungszeiten und automatische Entgeltkürzungen bei Nichteinhaltung der Soll-Vorgaben. Bauteilspezifische Instandhaltungskalkulationen mit Kostenobergrenzen zählen zum Standard. Dazu kommen Rücklagenkonten zum schnellen Mittelabruf, was von Bauverwaltungen als "Quantensprung" bezeichnet wird. Als Konsequenz begründet das PPP-Instandhaltungsmanagement die belastbare Chance auf deutlich bessere Restwerte und das Vermeiden von Instandhaltungsstaus, die sich lt. KfW-Kommunalpanel 2024 im kommunalen Bereich auf 186 Mrd. Euro addieren. Beim Energiemanagement liegen die PPP-Kosten zwischen 15% und 30% unter KGSt bzw. BKI. Der Wärmeverbrauch bleibt um 41% bis 61% unter den VDI-Benchmarks (2014). Die bei Vertragsbeginn garantierten Maximalverbrauchsmengen werden bislang um 11% unterschritten. Dabei zeigt sich: Je höher die Beteiligung der PPP-Firma an erzielten Einsparungen, desto höher sind die Energieeinsparungen. Bei 10 Projekten werden so in 25 Jahren voraussichtlich 25.000 Tonnen CO2 eingespart. Wesentliche Ursache für die vergleichsweise gute PPP-Leistung sind die vertraglichen Anreizstrukturen: Garantierte Obergrenzen für Kosten, Termine und Verbrauchsmengen, Absicherung von Zinsrisiken bei der Finanzierung, Entgeltkürzungen bei Schlechtleistung, Beteiligung an Einsparungen, an die Vertragsleistung gekoppelte Gehaltszahlungen an Mitarbeiter, die Betreiberhaftung und das Gewinnerzielungsinteresse der PPP-Firmen. Der PPP-Lebenszyklusansatz liegt damit im Kernbereich des Wirtschaftsnobelpreises von 2016, den Oliver Hart und Bengt Holmström für ihre Arbeiten zur Prinzipal Agent Theorie und den Anreizstrukturen bei unvollständigen Langzeitverträgen erhalten haben. Die Vorteile bei den PPP-Lebenszykluskosten der 18 PPP-Projekte über 25 Jahre addieren sich bei Einbeziehung der künftigen Restwerte auf 298 bis 328 Mio. Euro. Hochgerechnet auf die derzeitigen 307 PPP-Projekte in Deutschland ergäbe dies Einsparungen von über 8 Mrd. Euro. Das spricht nicht nur für den Start neuer PPP-Projekte, sondern auch für weitere Evaluierungsarbeiten. Denn wie diese Untersuchung und die Ergebnisse der PPP-Schulstudie (2019) zeigen, ergeben sich aus dem Vergleich von konventionellen und PPP-Verfahren eine Vielzahl von Anregungen z.B. zur effizienten Gestaltung des Instandhaltungs- und Energiemanagements, zur Sicherstellung einer nachhaltigen Infrastruktur und zur Vermeidung künftiger Investitionsstaus.