Neben den 'klassischen' Wegstrecken, wie sie im Pilgerführer des 'Liber Sancti Jacobi' (um 1150) erwähnt sind, behandelt dieser Band auch die Wege nördlich und östlich von Frankreich. Dabei zeigt sich, daß die 'Konjunktur' bestimmter Streckenabschnitte oft ganz profane Hintergründe hatte: Wer schnell vorankommen wollte oder sich nicht recht auskannte, wählte die große Straße; wurden diese durch Zölle, Fehden oder Seuchen behindert, entschied man sich spontan für eine Wegvariante. Oft war eine Wallfahrt mit anderen Zwecken verbunden, dem Besuch eines Heilbades oder einer Handelsmesse; doch war der gewählte Weg nicht immer der direkte: so reiste ein Pilger von Edinburgh über Regensburg, ein andererer von Esslingen über Antwerpen nach Santiago de Compostela.