Die offenen Fragen Europas liegen im Osten des Kontinents. Sie haben zu tun mit dem Umgang mit Russland, mit der Einbindung der Ukraine und der Republik Moldau in das Netzwerk der Europäischen Union, mit der Einwirkung auf einen demokratischen Wandel in Belarus und der schwierigen Situation in den Staaten des südlichen Kaukasus, die alle wenngleich mit unterschiedlicher Intensität auf die Hilfe der EU hoffen und dringen. Seit 2003 entwickelt die Europäische Union den Ansatz der Europäischen Nachbarschaftspolitik, der seit dem Ende des Jahres 2006 von der Europäischen Kommission, dem Europäischen Parlament und auch von den Mitgliedstaaten auf den Prüfstand gestellt worden ist. Das vorliegende Buch beschreibt die Nachbarschaftspolitik in ihrer Entwicklung und in ihren Auswirkungen, um dann in weiteren Kapiteln auf die einzelnen Zielländer und regionen dieser Politik einzugehen. Wie gestaltet sich die strategische Partnerschaft mit Russland, welche Perspektive kann und will die EU ihren Anrainern Ukraine, Moldau und Belarus bieten? Ist die Nachbarschaftspolitik eine sinnvolle Strategie im Hinblick auf Georgien, Armenien und Aserbaidschan? Das sind einige der Fragen, die hier aufgegriffen und beantwortet werden. Der Autor thematisiert aber auch die inneren Zielkonflikte der EU, die Rolle der USA in Osteuropa sowie den Wert der anderen europäischen Institutionen NATO, Europarat und OSZE. Braucht die Europäische Union neue Formen einer abgestuften Mitgliedschaft und wie könnten diese aussehen? Mit einer Betrachtung der EU in der europapolitischen Neuorientierung schließt der vorliegende Band ab.