Diese Dissertation analysiert europäische Firmeninsolvenzen sowohl aus einer übergeordneten rechtlichen als auch aus einer Einzelfallbetrachtung. Dabei konzentriert sich die rechtliche Betrachtung auf das Kräfteverhältnis zwischen Kreditoren und Anteilseignern, das entscheidend durch das Insolvenzrecht definiert ist, sowie dessen Einfluss auf die Kapitalkosten von Firmen. Es zeigt sich, dass Kreditoren generell Firmenrestrukturierungenim Rahmen einer Insolvenz kritisch gegenüberstehen. Daher verlangen sie höhere Fremdkapitalkosten, wenn das Insolvenzrecht und damit Macht zu Gunsten der Anteilseigner umverteilt wird und damit die Wahrscheinlichkeit einer Restrukturierung steigt. Im Weiteren werden bedeutende Firmeninsolvenzen in mehreren europäischen Ländern betrachtet. Dabei werden die Insolvenzgründe, Anträge, Kosten und der Ausgang des Verfahrensuntersucht. Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse, dass bestimmte firmen- sowie länderspezifische Faktoren, wie unter anderem die Kapitalstruktur, die Firmengröße sowie der Gläubigerschutz, Insolvenzanträge und den Ausgang von Insolvenzverfahren beeinflussen. Desweiteren zeigt sich, dass Insolvenzkosten substanziell und sehr unterschiedlich je nach Rechtsraum sind.