Schriften gegen die Christen haben insbesondere platonische Autoren geschrieben. Dies ordnet sich ein in eine gegenseitige Bezugnahme aufeinander und die damit verbundene Bekämpfung - ein Kampf um Deutungshoheit. Da einige Werke des Porphyrios, der im Zentrum des vorliegenden Bandes steht, nur in den Werken seiner christlichen Gegner erhalten sind, etwa insbesondere bei Eusebios von Cäsarea und Augustin von Hippo, müssen die literarischen Strategien dieser christlichen Autoren ebenso in den Blick genommen werden wie die Schwierigkeiten, vor denen die Rekonstruktion des Denkens des Porphyrios steht. Der vorliegende Tagungsband geht auf eine internationale und interdisziplinäre Konferenz zurück, die im Rahmen des Tübinger Sonderforschungsbereichs 923 "Bedrohte Ordnungen" in Tübingen durchgeführt wurde: "Platonismus und Christentum" sind hier verstanden als synchrone Bedrohungskonstellation, die insbesondere durch Polemik und Reflexion versucht, die eigene Position und Deutungshoheit gegenüber der bekämpften Alternative durchzusetzen.