Das vorliegende »Evangelienbuch«, die Erzählung vom Leben Christi entsprechend der neutestamentlichen Überlieferung, ist das erste Zeugnis volkssprachlicher Bibeldichtung im deutschsprachigen Raum. Otfrid, Mönch und Priester im elsässischen Kloster Weißenburg, hat er wohl im dritten Viertel des 9. Jahrhunderts verfaßt.Das Werk wurde einer noch ungelenken, grammatikalisch ungeregelten und orthographisch nicht normierten (nur mündlich gebrauchten) Sprache abgerungen und steht damit am Beginn der deutschen Literaturgeschichte.