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Gott ist Liebe" gilt weit über die Grenzen von Theologie und Kirche hinaus als ein Satz, der für die christliche Rede von Gott schlechthin charakteristisch ist. Im Neuen Testament findet er sich nur im ersten Johannesbrief. Von da aus ergibt sich für den vorliegende Kommentar die Aufgabe, das Schreiben entschlossen auszulegen als Einweisung in die Wirklichkeit der Liebe: göttlicher Liebe, die ihre unüberbietbare Anschaulichkeit in Jesus Christus gefunden hat, und menschlicher Liebe, die sich leibhaft und handfest bewähren muß im geschwister¬lichen Umgang miteinander. Die Liebe aber bindet der…mehr

Produktbeschreibung
Gott ist Liebe" gilt weit über die Grenzen von Theologie und Kirche hinaus als ein Satz, der für die christliche Rede von Gott schlechthin charakteristisch ist. Im Neuen Testament findet er sich nur im ersten Johannesbrief. Von da aus ergibt sich für den vorliegende Kommentar die Aufgabe, das Schreiben entschlossen auszulegen als Einweisung in die Wirklichkeit der Liebe: göttlicher Liebe, die ihre unüberbietbare Anschaulichkeit in Jesus Christus gefunden hat, und menschlicher Liebe, die sich leibhaft und handfest bewähren muß im geschwister¬lichen Umgang miteinander. Die Liebe aber bindet der erste Johannesbrief an das Bekenntnis und damit an den Glauben. Das spannungsvolle Zueinander von Glaube und Liebe macht die eigentliche theologische Mitte des Briefes aus, was die Erklärung einzuholen versucht. Die Basis für die Interpretation bilden eingehende Analysen philologischer, struktureller und literarischer Art. Die Einleitung orientiert u.a. über die Situation der Gemeinde, die sich der schmerzlichen Erfahrung eines Schismas ausgesetzt sah, und über den religionsgeschicht¬lichen Horizont dieser Kontroverse. Exkurse beschäftigen sich z.B. mit dem Thema der Liebe zu den Schwestern und Brüdern und mit der Frage nach dem sog. Frühkatholizismus. Ein besonderes Gewicht liegt auf der Auslegungs- und Wirkungsgeschichte. So befindet sich die Exegese in ständigem Gespräch mit Augustinus und Martin Luther. Geleitet von der Hoffnung, daß sich gerade daraus ökumenisch fruchtbare Gesichtspunkte ergeben, werden manche Linien in die patristische Theologie, in die Dogmen- und Frömmigkeitsgeschichte, in die Systematik und in die Philosophie hinein ausgezogen. Die sich ergänzenden, sorgfältig reflektierten Arbeitsschritte lassen Größe und Grenzen eines faszinierenden theologischen Entwurfs zutage treten, der Perspektiven von überraschender Aktualität in sich birgt.
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Autorenporträt
Ulrich Luz geboren 1938 in Männedorf/Schweiz. Studium der Theologie in Zürich und Göttingen bei E. Schweizer, H. Conzelmann, W. Zimmerli und G. Ebeling. 1967 Promotion, 1968 Habilitation. 1970/71 Gastdozent an der International Christian University in Tokyo. 1972-1980 Professor für Neues Testament an der Universität Göttingen. Seit 1980 Professor für Neues Testament an der Universität Bern.