Julius Werner Richter (1862-1940) war ein deutscher Theologe, Missionar und Reiseschriftsteller. Richter gehörte zu den bedeutendsten deutschen Missionswissenschaftlern und Wegbereitern der Ökumene. Seine große Leistung war das Verfassen der bis heute umfangreichsten Geschichte der Evangelischen Mission. In 30 Büchern und vielen Aufsätzen beschrieb er die Entwicklung von Mission und Kirche auf allen Erdteilen. Zahlreiche Missionstagungen und Vortragsreihen führten ihn auch ins Ausland. Diese Reisetätigkeit auf vier Kontinenten machten ihn zu einer der bekanntesten ökumenischen Persönlichkeiten seiner Zeit. (Quelle: Wikipedia CC BY-SA 3.0 de) Richter beschäftigte sich bereits im Pfarramt wissenschaftlich und schriftstellerisch mit der Mission und schrieb 1892, als die deutschen Missionare der Brüdergemeine und der Berliner Gesellschaft ihre Arbeit am Nordende des Sees in Angriff nahmen, das vorliegende Buch. Das Nyassaland, durch Livingstone entdeckt, dann britisches Protektorat, entspricht dem heutigen Malawi und liegt an der Ostküste Afrikas. Das lesenwerte Werk ist eine interessante und detailgetreue Beschreibung der Missionsarbeit in diesem Teil Afrikas und zugleich ein Quell an geschichtlichen, geographischen und ethnologischen Daten. Livingstones Arbeit und Kampf gegen den Sklavenhandel werden ausführlich gewürdigt, aufkeimende kolonialistische Bestrebungen werden hinterfragt: "So kam die koloniale Ära. Europa gefiel sich in dem Gedanken, in Afrika sei noch unendlich viel herrenloses Land, und es sei höchste Zeit allen diesen Gebieten die Wohlthat des Protektorates einer Kulturmacht zuzuwenden. Die europäischen Großmächte teilten Afrika unter einander; wem sollte das Nyassa-Land zufallen?" Unveränderter Nachdruck, in Frakturschrift, der Originalausgabe der zweiten Auflage von 1898.
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